Ende 2008 begannen die Dreharbeiten zu dem ausschließlich in Kanada gedrehten Film "Suck". Erschienen ist der Streifen aber erst 2010. Rob Stefaniuk (Phil The Alien, Blown Away) führte hier nicht nur Regie, sondern fungierte auch als Produzent, Drehbuchautor und als Hauptdarsteller.
Story: Die Rockband "The Winners", bestehend aus Frontman Joey Winner (Rob Stefaniuk), Bassistin Jennifer (Jessica Paré), Gitarrist Tyler (Paul Anthony), Drummer Sam (Mike Lobel) und ihren Roadie Hugo (Chris Ratz), touren recht erfolglos durch die USA und Kanada. Als Bassistin Jennifer nach einem Gig von einem Vampir (Dimitri Coats) gebissen wird und selber zu einem Vampir wird, scheint sie das Publikum magisch anzuziehen und die Band wird langsam angesagter. Nach und nach verwandelt Jennifer auch die restlichen Bandmitglieder in Vampire und der Band gelingt endgültig der Durchbruch. Doch umso bekannter sie werden, umso schwieriger wird es, das Vampir Dasein zu verheimlichen und obendrein ist ihnen der Vampirjäger Eddie Van Helsing (Malcolm McDowell) auf den Fersen...
Kritik: Bei "Suck" handelt es sich Hauptsächlich um eine Vampir-Komödie. Häufig wird der Film aber auch als Musical betitelt, was in meinen Augen falsch ist, da die - bis auf eine Szene am Anfang - Dialoge nicht gesungen werden, sondern ganz normal gesprochen. Dass es sich aber ebenfalls um einen Musikfilm handelt liegt selbstverständlich auf der Hand. Somit bekommt man eine recht erfrischende Mischung aus Vampir-Horror, Komödie und Musikfilm. Dabei entpuppt sich vor allem der komödiantische Teil als große Stärke. Sehr gelungene Situationskomik und auch witzige Dialoge, garantieren hier so manchen Lacher und das allein macht das Schauen schon zu einer vergnüglichen Angelegenheit, da der Humor einen sehr großen Part hier einnimmt. Dies ist aber nicht alles was der Film zu bieten hat, denn auch die Musik und alles was auch nur ansatzweise damit zu hat kann ebenfalls punkten. Angefangen mit tollen Anspielungen auf den Musikfilm "Crossroads - Pakt mit dem Teufel", bei dem Robert Johnsons Blues-Song "Crossroads" erklingt, witzige Nachstellungen der Albencover "Abbey Road" und "Born in the USA" von den Beatles bzw. Bruce Springsteen (evtl. sogar noch weitere, diese zwei sind die einzigen die mir auffielen), bis hin zu Gastauftritten von Musikgrößen wie Alice Cooper, Iggy Pop und Moby. Dabei passt vor allem ersterer rein Optisch natürlich hervorragend mit seiner düsteren Aura. Der Soundtrack selbst bietet dann eine Reihe von Songs der "Winners" die Genretechnisch im Alternative Rock anzusiedeln sind, aber auch bekannte Stücke von u.a. Alice Cooper, David Bowie, den bereits erwähnten Robert Johnson und The Velvet Underground erklingen. Da bleibt der Score von John Kastner (Universal Soldier 2, Universal Soldier 3) natürlich ein wenig auf der Strecke, was allerding in keinster Weise ein Nachteil ist, da die Rocknummern hier schlicht und ergreifend im Vordergrund stehen. Ein paar blutige Einschübe gibt es dann zwar ebenfalls zu verzeichnen, sind hier aber rar gesät und von der Umsetzung her lediglich solide Durchschnittskost. Zum Gruseln reicht es hier auch nicht wirklich, da der Film durch den Humor den Zuschauer erheitert, aber die düstere Optik kann dennoch punkten. Ein weiterer klarer Pluspunkt ist hier die Kurzweiligkeit. Obwohl es praktisch keinen Spannungsaufbau gibt, hat der Film keinerlei Längen und der Zuschauer wird von Anfang an bis zum Ende hin vergnüglich bei Laune gehalten.
Bei den Darstellern handelt es sich größtenteils um ehr unbekannte Gesichter. Eine Ausnahme bilden die Gastauftritte der zwei Musikikonen Alice Cooper (Die Fürsten der Dunkelheit, Horror In The Attic) und Iggy Pop (Dead Man, The Crow - Die Rache der Krähe), Moby (Joe’s Apartment) und der etwas andere Vampirjäger, Malmolm McDowell (Uhrwerk Orange, Gangster No. 1). Dabei empfand ich vor allem Mobys Gastauftritt sehr unterhaltsam und Alice Coopers Präsenz sehr anziehend, ihm hätte man noch mehr Screentime gewünscht. Iggy Pop bleibt von den dreien am ehesten austauschbar. Malcolm McDowell spielt lediglich solide, kann aber aufgrund seiner lustigen Rolle beim Zuschauer punkten, das gleiche gilt für Chris Ratz (Der unglaubliche Hulk), der ebenfalls viele Lacher auf seiner Seite hat, mit seinem lustigen Akzent, der bei der deutschen Synchronisierung auch klasse umgesetzt wurde. Erstaunlich auch, das Hauptdarsteller Stefaniuk austauschbar bleibt und dies dem Film keinerlei Abbruch tut, was in vielen Fällen den Film ein wenig runterziehen würde. Die restlichen Darsteller machen auch einen soliden Eindruck und Bösewicht Dimitri Coats (Passenger Side) sogar einen guten.
Fazit: "Suck" ist eine witzige Mischung aus Vampir-Komödie und Musikfilm, super kurzweilig und daher macht der Streifen auch tierisch Spaß. Von Vorteil wäre es natürlich wenn man mit Rockmusik und der Vampirthematik was anfangen kann, aber auch alle anderen die gerne lachen, können ruhig mal rein schauen, denn der Humor ist sehr erfrischend und steht hier im Vordergrund. Gute 7/10.