Perfekte Fortsetzung eines großartigen Films – 22.08.2007
Es hat nach dem großen Erfolg rund um die Ereignisse im Nakatomi-Plaza nicht lange gedauert, bis ein zweiter Streich gedreht werden mußte, und obwohl Regisseur McTiernan nicht mehr zur Verfügung stand, mußte der zweite Teil rund um den einsamen Helden wider Willen größer und lauter werden als das Original. Das ist eines der ehernen Gesetze der Traumfabrik: wenn es erfolgreich ist, mach es noch mal. Verwende möglichst alles, was im Original das Publikum begeistern konnte. Gehe aber auf Nummer sicher und mach es größer und schneller und effektgeladener. Denke nicht nach, und Dein Publikum wird es Dir danken – und damit wir Deine Geldbörse prall werden. Folge dem Rat aus Othello: „put money in thy purse“! Gesagt, getan, und schnell Renny Harlin verpflichtet, der sich im Actiongenre bereits die ersten Sporen verdient hat
Wieder einmal darf John McClane das tun, was er so gut kann – als einzelner gegen eine wahre Übermacht kämpfen. Und auch diesmal sind potentielle Mitstreiter zum einen rar gesät, zum anderen aber zumeist selten dämlich. Und natürlich hat McClane ganz allein den Durchblick…aber den braucht er auch, denn es geht gegen skrupellose Terroristen, die sich die Kontrolle des Flughafens von Washington unter den Nagel reißen, um einen Drogenbaron zu befreien. McClane wartet eigentlich nur auf seine Frau, die während der Geschehnisse als Passagier rund um den Flughafen kreist, aber da der Sprit bald knapp ist, muß ein Mann das tun, was ein Mann halt tun muß: eingreifen, alle bösen Buben töten und dadurch Hunderten von Menschen das Leben retten.
Und wie er das tut, ist ganz großes Kino, mit all den Stärken, die wir an den Blockbustern aus dem Hause von Joel Silver zu schätzen: nicht kleckern, klotzen! Dialoge müssen spritzig sein, aus Schußwunden muß Blut tropfen, Explosionen gehören auf jeden Fall dazu, der Held muß übermenschliches leisten, dabei aber stets auf dem Teppich bleiben, ach, es war eine Freude, seinerzeit ins Kino zu gehen. Stirb langsam 2 gehört zu den ganz großen Momenten des Kinos für harte Männer, er läßt die Zeit wie im Flug vergehen, macht nichts falsch, hat eine packende Handlung mit einigen kleinen Plottwists, setzt voll auf seinen einsamen Helden mit dem lockeren Mundwerk und beschert damit Bruce Willis den endgültigen Superstarstatus. Und wir…wir weinen, weil es solche Momente im Kino des Jahres 2007 nicht mehr gibt – was sonst als 10/10.