Review

Kirchensteuer wird gerne bezahlt:

Als treuer Christ war es für mich eine Pflicht dieses moderene
Märchen der Gegenwart anzuschauen. Für mich war es kein einfacher Kinobesuch, sondern vielmehr eine Predigt von
himmlischen Ausmaße. Dem Priester dieses Gebetes, Lars
van Trier, gelingt es auf einfühlsame Weise die Geschichte vom Förster aus dem Silberwald ins 21. Jahrhundert neu zu preisen.

Der Plot: zu Beginn des Filmes kommt es gleich zum ersten "Cliffhanger", als der 3jährige Sohn der in der Waschküche schnaxelten Eltern, sich im Basejump bemüht und eine Punktladung wie einst Möllemann hinlegt. Geschockt von diesem dramatischen Ereigniss  beschließen die Eltern in den Wald zu fahren und die neu gewonnene Freiheit zu genießen. Abseits vom Windelwechsel und HeiaHeia-Liedern singen, finden sie Back to Woods. Die einsamkeit des Garten Edens bringt Sie schnell auf die Touren. Es wird gefickt was das Zeug hält. Egal ob im Grass oder unter der Wurzel. Die Frau (genial Charlotte Gainsbourg) zeigt hier wer die Hosen an hat. Dafür hat man ihr auch in Cannes einen von der goldenen Palme gewedelt. Geschickt täuscht Sie ihrem Mann  (intensives Spiel vom grünen Goblin Willem Dafoe) immer wieder
traumatische Anfälle vor, nur um sich ein paar Sekunden später von ihren Gatten zu begatten zu lassen. Adam, als Dr. Ficktherapeut, hat den Braten natürlich schon längst gerochen, spielt aber bemüht mit. Dies kennt man ja schon aus der blauen Lagune, also lässt man seine Hand langsam in die Hose gleiten.Dann nimmt der Film aber eine verzaubernde Wendung, als die drei Gratler Spiel kommen. Dabei handelt es um Fabelwesen so unschuldig und rein dass es auch jeder mordgeile Förster die Flinte ins Korn schmeißt. Was Bambi, Foxi, Scarecrow hier an performens abliefern hat man seit "The Good, the Bad and the Ugly" nicht geshen. Mit ihrer einzigartigen präsenz und unvergeslichen Dialoge spielen sie das Duo Dafoe/Gainsbourg an die Wand. Der  Cloue: Die drei Gratler wurden von Gott geschickt um das sich in Ekstaserausch befindenden Pärchen wieder auf den Waldboden zurück zuholen..
Endlich nimmt der Film an Fahrt auf. Vergebens versuchen die Gratler den bunten treiben ein Ende zu bereiten, aber Sie haben nicht mit den ausgekochten Sexpraktiken der beiden gerechnet.
Mit schlägen auf den Penis und Masturbation im Erdreich treiben die beiden sich in den Himmel der Lust.  Nun nimmt der Film wieder (für mich unerklärliche) Wendung. Van Trier scheut anscheinend nicht vor logiklöchern und macht den bunten treiben ein Ende: Die Frau wieder bei klaren Verstand sieht ihren Lebensabschnittsgefährten nur nach als Klotz am beim. Dies setzt Sie eindrucksvoll in die Tat um. Der Mann sieht sich nun seiner Samstag-Abend Bundesliga betrogen und ergreift die Flucht. Was folgt ist eine im wahrsten-sinne des Wortes geschnitten Szene.: Eva will sich die Scharmhaare schneiden, und ungeschickt wie Frauen eben sind, gib Sie ihren Äußeren den letzten Schliff. Auch Bambi und Co. können für Sie nichts mehr tun. Schnell wird Sie von den anderen als Antichrist gebranntmarkt. So bleibt den bibeltreuen Eheman nichts anderes übrig als den Ganzen Zenober ein Ende zu bereiten......

Van Trier versteht es mit bunten bewgenden Bilder einen der besten Fantasyhits der letzten 10 Jahre zu drehen, und dabei auf frauenfeindliche Inhalte zu Verzichten. Geschickt gelingt im die Grabwanderund zwischen Romantik;- und Naturfilm ohnen dabei
den Kunstpolitischen Kontext der Morderne in Frage zu stellen.
Schon heute ein KultFilm der nach einer Fotzsetzung regelrecht schreit. Weiter so Lars....

10/10

Details
Ähnliche Filme