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Nachdem der Erfolg für Robert de Niro in ernsteren Rollen der letzten Jahre ausblieb, taucht er immer öfter in Komödien auf, was bei Filmen wie „Meine Braut, ihr Vater und ich“ oder „Reine Nervensache“ auf Grund seiner humorlosen und trockenen Spielweise hervorragend funktionierte. Nach dem er in „15 Minuten Ruhm“ eine oberflächliches, medienkritisches Werk nur mäßig überzeugte, schien er gefallen an solchen Figuren gefunden zu haben und übernahm im humorigem „Showtime“ wieder die Figur eines Detectives, der sich schon bald mit den Medien auseinanderzusetzen hat.

Als er bei einem Undercovereinsatz vor laufenden Kameras einem aufdringlichen Reporter die Kamera aus der Hand schießt, scheint die TV-Journalistin Chase Renzi eine Rettung für ihren schwächelnden TV-Sender gefunden zu haben: Eine Reality-Show, bei der der wortkarge Cop bei seiner Arbeit begleitet werden soll. Wenig begeistert von der Idee muss Mitch Preston (Robert de Niro) von seinem Vorgesetzten zur Mitarbeitgezwungen werden, da der Polizei sonst eine Millionenklage des Senders in Verbindung mit der zerschossenen Kamera droht. Da Mitch aber nun mal nicht der geborene Entertainer ist, wird ihm der Möchtegernschauspieler Trey Sellars (Eddie Murphy) zur Seite gestellt, der darin seine große Chance wittert. Mitch macht ihn jedoch für den verpatzten Undercovereinsatz verantwortlich, was von Anfang an für Spannungen sorgt.

Während „Showtime“ als Mediensatire nur oberflächlich funktioniert und keine entsprechenden Argumente liefert, besitzt er als Buddymovie durchaus Potential. Robert de Niro gibt mit Hingabe den knorrigen, verschwiegenen Cop, welcher eigentlich nur in Ruhe seine Arbeit machen möchte und von Trey ständig genervt wird. Ein gesundes Maß an Selbstironie in Form seines Töpferhobbys bringt ein wenig Farbe in die eindimensionale Figur, deren Leben als Medienstar nicht nur seine komplette Wohnung auf den Kopf stellt.
Eddie Murphy spielt hingegen, ohne das man es groß erwähnen müsste, dass ständig quatschende Großmaul, welches dem alten Haudegen mal zeigen möchte wie man das TV-Publikum möglichst spektakulär unterhalten kann. Gegensätze ziehen sich bekanntlich an und so funktioniert das Duo auch, so lange es sich nicht grün ist. Leider tritt aber später eine Wandlung ein, was dem Film den Großteil des Witzpotentials raubt und die Dialoge verflachen lässt.

Als Highlight darf man den Auftritt William Shatners betrachten, der hier sich hier selbst spielt und als ehemaliger „T.J. Hooker“ den beiden angehenden TV-Stars zeigt, wie sich ein Cop vor laufender Kamera zu verhalten hat. Wenn Shatner de Niro mit Sätzen wie „Ich habe noch nie so einen schlechten Schauspieler gesehen“ erniedrigt und im weiteren Verlauf etwas unglücklich zeigt, wie man über Motorhauben hechtet, bleibt kein Auge trocken. Auch sein Mimenspiel vor dem Spiegel, wobei er den beiden Cops nebenher zeigt, wie man mit dem kleinen Finger Drogen probiert, was de Niro mit einem trockenen „Und was ist, wenn’s Zyankali ist?“ quittiert, bietet Humor auf hohem Niveau. Eddie Murphy verblasst als wissbegieriger Schüler dabei schon etwas, während de Niro mit zitieren aller möglichen Actionklassiker später dafür um so mehr Lacher auf seiner Seite hat.

Als etwas problematisch und uninteressant erweist sich der Plot, um Gangster die eine Superwaffe in ihren Händen halten, sich aber relativ dämlich verhalten. Diese haben kaum was mit dem Film zu tun, werden nicht weiterentwickelt und sind später nur Verursacher einer gut gefilmten Materialschlacht, bei der auch die beiden TV-Cops mitmischen. So richtig interessant und spannend will das Geschehen dabei nicht werden, denn zum Ende wird der Film immer flacher und die Witze harmloser, während der Actionanteil erhöht wird. Da diese aber kindgerecht und harmlos serviert wird, bleibt ein Staunen des Zuschauers aus.

Fazit:
In der ersten Filmhälfte ist „Showtime“ dank Robert de Niro ein sehr amüsantes Buddymovie, das in William Shatners Cameo seinen Höhepunkt findet. Da der Plot aber sehr zerfahren ist und besonders in der zweiten Hälfte leider etwas undurchdacht daher kommt, will sich der richtige Filmspaß nicht einstellen. Da die Bösewichte eigentlich kaum Akzente setzen und die beiden Cops ihnen nie auf Grund ihrer Recherchen näher kommen, bleibt das Geschehen relativ spannungslos. Bis zum Ende durchhalten sollte man aber trotzdem, denn die Outtakes im Abspann lassen die Lachmuskeln noch mal ordentlich arbeiten.

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