„It’s showtime!“: Robert De Niro und Eddie Murphy jagen Verbrecher vor laufenden Kameras, der eine, um einer Klage aus dem Weg zu gehen, der andere, um ein Star zu werden. Unterschiedlich, wie die beiden sind, müssen sie trotzdem gemeinsam ermitteln und stürzen von einem Chaos ins andere.
„Showtime“ ist der Versuch, dem Buddy-Movie wieder etwas Leben einzuhauchen, indem der allseits bekannten Ausgangssituation um zwei völlig verschiedene Cops eine medienkritische Komponente hinzugefügt wird. Leider wurde das hier nicht konsequent umgesetzt, sodass man nie recht weiß, ob man denn nun eine Komödie, eine Satire oder einen Thriller vor sich hat.
Obwohl Murphy und De Niro in ihren jeweiligen Paraderollen stecken, will nie so richtig Stimmung aufkommen. Das liegt vor allem am schwachen Drehbuch, denn Dampfplauderer Murphy muss sich von einer Szene in die nächste kalauern, ohne Charakter zu entwickeln, geschweige denn witzig zu sein. De Niro gibt sich erfahren und cool, kann aber seiner Figur auch kein Profil geben. Langsam sollte er sich Gedanken um seine Rollen machen, denn sein letzter hochklassiger Streifen liegt mit „Ronin“ schon Jahre zurück, ansonsten war da viel Durchschnittsware dabei. Am schlimmsten erwischt hat es hier aber Rene Russo, die als nervtötende Reporterin die Oberflächlichkeit in Person darstellt.
Gute Actionparts hat „Showtime“ durchaus, vor allem eine ellenlange Autoverfolgungsjagd durch die Stadt weiß zu überzeugen. Aber wie die Szenen vollkommen konstruiert herbeigeführt werden, ist das einfach unglaubwürdig: Das Finale beispielsweise entwickelt sich nur durch Zufall und folgt prompt auf die obligatorische Degradierung der beiden Detectives zu Streifenpolizisten, nachdem sie gerade angefangen haben, Gemeinsamkeiten zu entwickeln.
Die Satire geht darin deutlich unter, zumal De Niro gleich zu Beginn bemerkt, dass es im echten Leben keine sich überschlagenden und explodierenden Autos bei Verfolgungsjagden gibt, „Showtime“ aber später selbst auf dieser Schiene fährt, und zwar ohne ein erkennbares Augenzwinkern.
Insgesamt ist das natürlich zuwenig für eine brauchbare Mediensatire. Fans kurzweiliger Actionkomödien, denen Innovation nicht unbedingt wichtig ist, kommen dagegen stellenweise auf ihre Kosten. Mittelmaß vom Fließband, nicht mehr.