Abt.: Eine Blondine auf der Suche nach dem Saft des Lebens
Eine Frau, aufgewachsen in einer Umgebung, wo Leben Überleben heißt. Doch in ihrem Dorf herrscht Frieden. Ein Frieden, der noch nie gestört wurde. Eines Tages, während Hundra auf der Jagd ist, wird der Stamm von einer fremden Sippe überfallen und vernichtet. Allein, nur mit Schwert und Bogen, übernimmt sie ihren Rachefeldzug gegen die Mörder ihres Volkes.
Die meisten Leute halten ja Red Sonja für den ultimativen Conan-im-Bikini Trashkopisten, aber zwei Jahre früher war bereits eine andere Barbarin am Start, gegen den die gute Sonja schon fast wie Herr der Ringe wirkt. Meiner Meinung nach gibt es nur zwei Möglichkeiten diesem Schund (und das es solcher ist, dürfte niemand ernsthaft bestreiten) entgegenzutreten. Entweder man kringelt sich vor Freude über den unfreiwilligen Humor und anderer Unzulänglichkeiten, oder man schmeißt die DVD nach spätestens einer halben Stunde aus dem Fenster. Man kann beide Meinungen verstehen.
Es gibt dabei viele Gründe entweder mit oder über Hundra zu lachen. Seien es die schlechten Darsteller (und gegen Laurene Landon war Brigitte Nielsen Miss Universum) die unzusammenhängenden Episoden der Erzählung (was haben der Liliputaner mit der Mistforke und der rülpsende Wüstenprolet mit Weiberüberschuß streng genommen mit der ganzen Plotte zu tun?) oder die fragwürdigen Geschlechterdarstellungen (so viele Emanzen- und Machosprüche auf einem Haufen, die sich dann munter im nächsten Satz widersprechen, dürfte seinesgleichen suchen. Von den hirnrissigen Dialogen, mauen Kampfeinlagen und geringem Budget mal ganz abgesehen.
Jedenfalls ist es Hundras heilige Mission ihren hingemetzelten Amazonenstamm durch eigene Defloration wieder aufzuforsten. So ganz einig ist sich aber Matt Cimber selbst nicht ob er das ganze als harte Fantasy oder lockere Klamotte anlegen sollte. Zu Beginn werden Frauen und Kinder niedergestreckt und gegen später gibt es Verfolgungsszenen in denen sich auch Buster Keaton wohl gefühlt hätte. Irgendwie alles etwas konsequent inkonsequent.
Wenn man mag kann man sich wirklich vortrefflich über alle Segmente lustig machen, wenn man es drauf anlegt. Ich fands eigentlich ganz lustig auch im nüchternen Zustand, wobei vorangegangener Gerstensaftkonsum dem Vergnügen sicher auch nicht abträglich ist. Seriöse Filmkritiker werden andererseits diese Konserve mit Freuden verreißen und womit? Mit gutem Recht.
6/10