Alle Kurzkommentare


10

'Es war einmal... im von Nazis besetzten Frankreich' - nach diesen märchenhaften Einleitungsworten sollte klar sein, dass Tarantino in seinem neusten Geniestreich nichts weiter als genüssliche Geschichtsverfälschung vom Feinsten betreiben will. Inglourious Basterds arbeitet sich episodenhaft zum alternativen Ende des Zweiten Weltkriegs voran und serviert dabei eine Fülle fantastischer Dialoge, die dank der fabelhaften Figuren nicht nur dem reinen Selbstzweck des sinnlosen Laberns dienen, sondern auch für unfassbar viel Spaß und Spannung sorgen. Die Speerspitze des starken Schauspielerensembles bilden der mit viel Freude aufspielende Brad Pitt als Anführer der Skalpsammler sowie der einfach wunderbare Christoph Waltz, dessen eloquent-intelligenter Judenjäger bereits zum Kultcharakter avanciert ist. Eine geniale Kriegsgroteske, deren Qualität bezüglich Drehbuch und Darsteller in der absoluten Spitzenklasse mitspielt.

5

Es hat schon seinen Grund, warum die vermeintlichen Helden von der Spezialeinheit als "ruhmlose Bastarde" bezeichnet werden: Tarantino spielt bewusst mit der Schwarzweißmalerei in den Köpfen seines nach Naziblut dürstenden Publikums, das gerne den Unterschied zw. nationalsozialistischen Kriegsverbrechern und allen anderen Deutschen übersieht. Das internationale Ensemble von Schauspielern ist bemerkenswert und sorgt für Authentizität: Allen voran Waltz als eloquenter, kultivierter und ebenso abgrundtief böser Judenjäger liefert eine Meisterleistung ab. Der Oscar ist verdient! Gerne würde ich dem theaterstückartigen Drama in 5 Akten eine höhere Wertung geben, doch da sind leider wieder die typisch tarantinoschen Dialoge, überlang und mit übertrieben boshaften Spitzen, die ich einfach nicht abkann. Und die viel zu breit getretene Szene mit dem Scharadespiel gegen Mitte saugt jegliches Leben aus dem Film.

0

Vorneweg, ich find den Film zu lange! Durch seine lange Spielzeit, wird der Film öfter mal etwas langweilig! Man kennt ja QT Dialoge, aber bitte nicht in jedem Film! Es sind einige wirklich geniale Momente im Film, gerade wenn WALTZ auftritt! Der hat eine so enorme Präsenz als SS "Judenjäger", WAHNSINN! Brühl gefällt mir auch gut im Film! Pitt spielt wie gewohnt lässig, macht hier schwer einen auf amerikanischen "Über Patrioten" ;) Wir haben wie gewohnt, wundervolle Charaktere, und QT macht hier aus einem NAZI Film mal etwas ganz anderes, gar Neues! Zur Unterhaltung trägt der Film enorm bei, es ist alles von Action, Brutalität, Komödie, Drama und guter schauspielerischer Leistung enthalten! 7/10 Points

8

Inglorious Bastards verspricht das, was man von einem Tarantino-Film erwartet: Einprägende Charaktergestaltungen, sinnfreie Randdialoge, blutüberzogene Gewaltorgien und darüber hinaus eine wohl dosierte Komik über eine Zeit, die eigentlich nichts zum lachen bietet. Tarantinos ganz eigene Abrechnung mit der Geschichte wird zu seiner persönlichen Liebeserklärung an das Kino, die es meistens im richtigen Moment versteht zu schockieren oder zu amüsieren. Peinlich bleiben leider aber auch die zahlreichen deutschen zweitklassigen Schauspieler und B-Promis im Gedächtnis hängen, die den Streifen stellenweise zum vom Privatfernsehen produzierten Spielfilmniveau degradieren...

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