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Killer Battle Royale

30 Killer, Psychopathen, Straftäter in einem Battle Royale auf Leben und Tod, quer durch Middlesbrough (!?), ohne wirkliche Regeln oder Tabus. Oder Charakterisierungen. Von Millionären und Oligarchen beobachtet, um auf die zu wetten… „The Tournament“ hat genug Tempo, Härte, Garstigkeit, dass man über die inhaltliche Leere leicht hinwegsieht… Dennoch muss man das natürlich nicht als neuen heiligen Actiongral feiern. Gut ist’s aber auf jeden Fall. Blutig erst recht. Gerade im Vergleich zum Hollywoodstandard. Ein bissiger B-Movie. Nur in der umgeschnittenen Version genießbar, versteht sich. 

Besser Arm ab, als arm dran! 

„The Tournament“ ist nicht weniger als Grindhouse, Bahnhofskino, Videothekenware all in one. Aber auf Brutalo-Toplevel. Direkt und dumpf. Schön noch ohne CGI-Blut. Eine der besseren Seite der 00er, als auch in westlichen (B-)Actionern noch gut gesplattert werden durfte. Es gibt Faustkämpfe und Parcours, es gibt Gore und Gunfights, es gibt perverse, menschenverachtende Momente, Sprüche, Konzepte. Im Grunde genau das, was man sich erhofft. Denn ich denke, hier rein geht niemand mit der Hoffnung auf einer Oscarkandidaten. Top besetzt mit Hu, Adkins, Rhames. Es geht absolut nicht zimperlich zur Sache und es wird nahezu immer mit der Kamera voll drauf gehalten. Im Grunde nur die gewalttätige und vorbestrafte Steigerung von „Battle Royale“. Oder für die Teens: von Panem. Aber eben in einer dermaßen explosiven, stumpfen und altmodischen Version, das selbst den Asiaten oder Asia-Fans, die sowas öfters zu Gesicht bekommen, ein dickes Grinsen ins Gesicht tätowiert sein wird. Über fast die komplette, schön kurze Laufzeit. Middlesbrough ist immer einen Besuch wert. Und man merkt einfach, dass hier freigabetechnisch und vom Gewaltgrad gar keine Grenzen gesetzt wurden. Von Profis für Profis im Gucken sozusagen. Hier waren sicher auch viele Stuntmänner und -frauen sehr wichtig in der Produktion, vom Schnitt bis zu den Choreos. Das passt und puncht sehr gut, sehr hart, sehr spektakulär. Einzig und allein, dass es wirklich mehr oder weniger ein Duell nach dem nächsten ist und man nahezu null Connection und Empathie zu den „Teilnehmern“ aufbaut ist schade und hält „The Tournament“ von höheren Würden ab. Dennoch sehr, sehr empfehlenswert. Für die richtige Zielgruppe. Erstaunlich, dass Regisseur Scott Mann danach fast gar nichts Erwähnenswertes mehr gemacht hat. Zynisches Zundergewitter. Oft genug comichaft überzogen, dann wird jede gefeixte Naivität aber mit dem nächsten üblen Kopfschuss wortwörtlich weggeblasen. „The Tournament“ ist ein Macher, kein Redner. Und das ist natürlich gut so!  

Fazit: flotter und brutaler Bahnhofskinobrawler der neuen Generation - gepimpter Videothekenkracher mit simpel-effektiver, nicht sehr kreativer Prämisse, dafür aber umso mehr Blutzoll und Barbarei. „The Tournament“ ist eine kurzweilige Schlachtplatte. Sinnloses und spaßiges Fast Food für Actionfreunde der härteren Gangart. Macht beispielsweise ein gutes Doppel mit dem „Death Race“-Remake. 

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