"Home" von Yann Arthus-Bertrand ist ein Dokumentarfilm, der die Geschichte unseres Heimat-Planeten und der Art und Weise wie wir Menschen damit umgehen erzählt.
Jahrmillionen werden hier in Minuten erzählt, der eigentliche Ansatzpunkt des Films ist vielmehr dass was in der vergleichsweise kurzen Zeit der letzten ungefähr 50 Jahre mit unserer Heimat passiert ist bzw. was wir Menschen damit angestellt haben!
Bertrand urteilt hier nicht, zumindest nicht durch den Off-Kommentar. Er lässt Bilder sprechen. Stellt überwiegend wunderschöne Aufnahmen unserer Heimat denjenigen gegenüber, die die Folgen unseres dummen und egoistischen Raubzugs durch die Natur aufzeigen.
Die Eindrücke der Bilder werden am Ende des Films, sowie durch den Kommentar während der Spielzeit, noch durch eine Auflistung von Pro-/Kontra-Informationen abgerundet. Die Wahl jedes Zuschauers, für das Überleben unseres Planeten etwas beizusteuern wird ihm selbst überlassen!
Eigentlich hatte ich hier eine Art von Dokumentation erwartet, die mir via Blu-Ray hochauflösende, schöne Referenzbilder ohne Nachdenk-Potenzial liefert. Dem war allerdings nicht so, die Referenzbilder gab es zwar, Potenzial mein eigenes und unser Verhalten als Menschheit zu überdenken allerdings ebenfalls!
Fakt ist, dass "Home" kein mehr oder weniger unkritisches "Planet Erde" ist, sondern allen noch nicht ganz der Gleichgültigkeit verfallenen aufzeigt, dass es Zeit wird die Ärsche von den Sofas zu erheben und sich gegen den ganzen Irrsinn, der da draussen vor dem Wohnzimmer tobt zu stellen. Aktiv dazu beizutragen, dass der Regenwald nicht abgeholzt wird, die Fischgründe nicht vollends leergefischt werden, Entwicklungsländer sinnvoll unterstützt werden, unsere Politiker unter Druck gesetzt werden endlich etwas zu unternehmen usw. usw.
Der altbekannte Indianer-Ausspruch " Wenn der letzte Bison vom Angesicht der Erde verschwunden ist, werden die Menschen wissen, dass Geld nicht essbar ist!" ist aktueller den je!
Eine einzige Information aus dem Film noch: Die Regierung von Costa Rica hat ihre Streitkräfte aufgelöst um das dadurch freigewordene Geld in die Bildung seiner Bürger zu stecken!!!??? Was sagt man dazu? BRAVO!!! (Sage ich zumindest!)
Soviel zum tieferen Sinn des Streifens. Handwerklich und technisch kann man ihm sowieso nichts vorwerfen.