Bei „Dark Country“ handelt es sich um eine gleichermaßen düstere wie eigentümliche Verknüpfung unterschiedlicher Versatzstücke „Twilight Zone“-artiger Mystery-Thriller mit Werken im Stile klassischer „Film Noir“-Veröffentlichungen der 1940er und -50er, mit welcher der (hier ebenfalls die Hauptrolle bekleidende) Schauspieler Thomas Jane im Jahre 2008 seine erste „vollwertige“ Regiearbeit (nach der 2000er Web-Animations-Serie „Jonni Nitro“) vorlegte. Dem zugrunde liegenden Konzept entsprechend umgesetzt, und das sogar in einem modernen „3D“-Format, stand dem Projekt ursprünglich mal ein US-Kino-Release (via „Lionsgate“) in Aussicht – bevor es im Folgenden jedoch zu so einigen „Veränderungen hinter den Kulissen“ kam und der Streifen letztlich erst im Oktober 2009 von „Sony Pictures“ und „Stage 6 Films“ (ausschließlich in „2D“) in den Vereinigten Staaten auf DVD herausgebracht wurde: Schade zwar, insgesamt allerdings (insbesondere unter finanziellen bzw. kommerziellen Gesichtspunkten betrachtet) eine durchaus nachvollziehbare Entscheidung seitens der Verantwortlichen…
Vor nicht einmal 24 Stunden sind sich Richard (Thomas Jane) und Gina (Lauren German) das erste Mal begegnet – irgendwo in der schillernden Millionenmetropole Las Vegas, jeweils nicht gerade reich an Glück in ihrem Leben sowie (über die Jahre hinweg) im Prinzip nur noch still und heimlich von einer besseren Zukunft träumend. Genau das hat sich nun aber (zumindest für den Moment) geändert, denn auf Anhieb fühlten sie sich sowohl körperlich als auch auf einer gewissen „tieferen Ebene“ innig einander hingezogen – weshalb sie spontan heirateten, ausgiebig feierten und jetzt (am nächsten Tag) gemeinsam nebeneinander in einem Motel am Stadtrand erwachen. Einem neuen Start entgegen, brechen sie am frühen Abend in Richtung Sedona auf: Eine Strecke, welche sie quer durch die Wüste führen wird – was auch der Grund dafür ist, dass sie nachts fahren, da sie es auf diesem Wege vermeiden, den höchsten Temperaturen der generell recht gnadenlosen Hitze dieser Region ausgesetzt zu werden. Durch ihre Gespräche, für welche sie nun endlich mal echte Zeit und Ruhe haben, lernen sie einander schrittweise besser kennen – bis Richard irgendwann zugeben muss, anscheinend etwas die Orientierung verloren zu haben, was u.a. angesichts der nahezu verlassenen Straßen, kargen Landschaft, vorherrschenden Dunkelheit sowie seiner reizenden neuen Gattin auf dem Sitz zu seiner Rechten nicht gerade schwer nachzuvollziehen ist…
Wenig später erreichen sie dann allerdings den Schauplatz eines schrecklichen Unfalls, welcher sich offenbar erst unmittelbar zuvor ereignete: Qualmend liegt ein Fahrzeug auf seinem Dach – der Fahrer wurde herausgeschleudert und weist verschiedene gravierende Verletzungen auf. Da jener aber noch am Leben ist, tragen sie ihn vorsichtig auf den Rücksitz und nehmen rasch ihre Suche nach dem Highway erneut auf, um dem (vor allem im Gesicht) stark entstellten Mann so schnell wie möglich ärztliche Hilfe zu verschaffen. Als dieser kurz darauf sein Bewusstsein wiedererlangt, verhält er sich jedoch (annähernd umgehend) „eigenartig“: Dem Verstummen so einiger Schreie folgend, beginnt er auf einmal verschiedene irritierende Bemerkungen von sich zu geben, die zunehmend einen bedrohlicheren Klang erhalten – bis er plötzlich sogar handgreiflich wird, worauf es zu einem erbitterten Kampf kommt, an dessen Höhepunkt bzw. Ende Richard ihn mit einem Stein am Straßenrand erschlägt. Um jeglichen Ärger mit dem Gesetz von Grund auf zu vermeiden, beschließen die zwei Frischvermählten (einigen Diskussionen und Abwägungen anschließend) letztlich, den Toten in der Wüste zu vergraben – bloß markiert das erst den Anfang einer ganzen Reihe befremdlicher Ereignisse, die nicht nur ihre junge Beziehung, sondern auch sie selbst (in mehr als nur einer Hinsicht) auf eine harte Belastungs- und Bewährungsprobe stellen…
Entgegen seines Titels, eröffnet „Dark Country“ im gleißenden Schein der vom Himmel aus auf Nevada herabstrahlenden Sonne: Nach einer ansehnlichen Kamera-Fahrt, welche sich geschmeidig an der Außenfassade des Mittelklasse-Motels entlang bewegt, in dem sich Gina und Richard die Nacht zuvor einquartiert hatten, erklingt ein (von ihm) mit rauer Stimme gesprochenes Voiceover, das sowohl an offenkundige „Noir“-Vorbilder erinnert als auch dem Publikum die wichtigsten Infos zur vorherrschenden Ausgangslage kompakt (in bündiger Form) darreicht. Nackt unter einem dünnen Laken im vom Licht durchtränkten Raum erwachend, erhält sie von ihm nun ein kleines Frühstück ans Bett serviert: Kräftige, bewusst forcierte Farbkontraste, wie zum Beispiel ein roter Apfel vor dem Hintergrund des weißen Stoffes und/oder ihrer blassen Haut, bestimmen in dieser Phase das gebotene Bild, erzeugen einen ungemein künstlich anmutenden Eindruck und versehen das Werk bereits sehr früh mit dem Label bzw. Stigma „Style over Substance“, welches sich im Zuge jeder verstreichenden Minute kontinuierlich weiter festigt. Bevor es hinaus in die Wüste geht, muss Richard (eine Sonnebrille und einen bräunlich-beigen Anzug tragend, was ihm ein an „klassische Ermittler“ angelehntes Aussehen verleiht) zuerst aber noch seinen 1961er Dodge Seneca auftanken – wobei er von einem Mann angesprochen wird, der ihn auf das „Missing“-Plakat einer jungen Dame hinweist und ihm zudem empfiehlt, auf seiner Route besser nicht vom Highway abzuweichen. Gina erzählt er von dieser sonderbaren Begegnung nichts – und so begeben sie sich, parallel zur einsetzenden Abenddämmerung, guter Dinge auf zu ihrer „Hochzeitsreise“ in Richtung seines Wohnorts im benachbarten Staate Arizona…
Nach Sonnenuntergang verändert sich der Look und die Beschaffenheit des Films mit einem Mal komplett: Fortan entfalten sich die meisten Szenen im Innern des Fahrzeugs – der (ebenso problemlos positiv wie negativ auslegbare) „Clou“ dabei ist jedoch der, dass beinahe all diese Einstellungen vor einer Green-Screen entstanden, auf welche man dann später die betreffenden Backgrounds (wie die Straße oder vom Mond erhellte Landschaft um sie herum) digital eingefügt hat. Wer jetzt gleich an „Sin City“, „300“ oder „the Spirit“ denkt, liegt allerdings nicht ganz richtig: Der auf diese Weise kreierte optische Effekt ist nämlich weit weniger „perfekt“ als bei jenen drei hochgradig stilisierten Comic-Adaptionen – stattdessen ähnelt er vorliegend weitaus stärker traditionellen „Rear-Projection-Shots“. Egal ob nun Budget-bedingt oder bewusst in dieser Form arrangiert: Die sofort ins Auge fallende „unvollkommene“ technische Qualität – beispielsweise die suboptimale Abstimmung der Bildebenen oder die sich (durch die artifizielle Ausleuchtung) zum Teil recht deutlich von bzw. vor den hinter ihnen „platzierten“ Images abzeichnenden Konturen der Protagonisten – verleiht den Geschehnissen eine ganz individuelle (leicht bizarre, fast schon unwirkliche) Atmosphäre. Alles in allem sind die visuellen Kompositionen, zu denen im Übrigen noch diverse Close-Ups, Licht-Spielereien und hervorstechende Details (wie ein großer Tachometer oder mittig am Armaturenbrett angebrachter Rückspiegel) zu zählen sind, überaus reizvoll anzusehen. Das auf diesem Wege erzeugte Feeling würde ich persönlich als eine Kombination aus einer „retro-modernen“ Hommage an alte B-Movies und einem ans Surreale grenzenden Trip im Stile von David Lynch´s „Lost Highway“ beschreiben – eigenwillig, aber ziemlich interessant…
Wo sich ihre Beziehung bis dato ja hauptsächlich nur auf „Sex unter nahezu Fremden“ beschränkt hatte, bietet Gina und Richard die lange und abwechslungslose Fahrt durch die Nacht nun erstmals die Gelegenheit zum Führen einer „normalen“ Konversation: Die Vergangenheit ihres (neuen) Partners ist ihnen jeweils annähernd unbekannt – was nur einen minimalen Wissensvorsprung gegenüber dem Publikum markiert. Sowohl aus ihren konkreten Aussagen als auch zwischen den Zeilen heraus offenbaren sich verschiedene Informationen hinsichtlich ihrer Denkweisen und Charakter-Eigenschaften – und einiges davon verfügt durchaus über ein gewisses Konfliktpotential, wie dass sie raucht oder sich ihre „Familien-Vorstellungen“ nicht wirklich decken. Kleinere Reibereien auf zwischenmenschlicher Ebene treten zutage – bis Gina schließlich in die mitgeführte Kühltruhe greift, um sich (angesichts der trotz der fortgeschrittenen Uhrzeit noch immer vorherrschen drückenden Temperaturen) etwas Abkühlung zu verschaffen. Was nun folgt, ist die mit Abstand beste Szene des gesamten Streifens: Zu den Klängen klassischer Musik (weil das Radio gerade nichts anderes hergibt) fängt sie nun damit an, einen Einwürfel an bestimmten Partien ihres Körpers entlang zu streichen, was unmittelbar in einen Akt der Selbstbefriedigung übergeht sowie den neben ihr am Steuer sitzenden Richard natürlich ebenfalls (unweigerlich) in Erregung versetzt, der seinerseits (im Einklang mit ihrer sich verstärkenden Ekstase) das Gaspedal zunehmend (knapp über die 100mph-Marke hinaus) durchdrückt – bis sich im Moment des Höhepunkts gleichzeitig auch die angestaute Energie eines Hitze-Gewitters in Gestalt etlicher Blitze am Horizont entlädt. Herrlich „campy“, „pulpy“ und verdammt sexy, diese ganze Sequenz – kurzum: Einfach großartig!
Als sie wenig später dann den Ort des Crashs erreichen, in welchen sie beinahe selbst (aufgrund des Abgelenkt-Seins, der Dunkelheit und ihrer eigenen Geschwindigkeit) hineinrasen, weicht jeglicher „Spaß“ jedoch schlagartig „düsterem Ernst“: Mit dem schwer verletzten Mann auf dem Rücksitz, dessen Gesicht durch die Wucht des Unfalls grässlich entstellt worden ist (in den Credits wird er auch nur als „Bloodyface“ aufgeführt), bricht für sie nun eine bis zum (bitteren) Ende hin andauernde Odyssee quer durch die nächtliche Wüste an, welche schon bald albtraumhafte Züge vorzuweisen beginnt. Geradezu unabwendbar dürfte der Zuschauer-Mehrheit in etwa jetzt (spätestens aber kurz darauf) der ebenso bekannte wie auf diese sich entfaltende Situation hier zutreffende Intro-Wortlaut einer gewissen Kult-TV-Serie in den Sinn kommen: „You´re moving into a land of both shadow and substance, of things and ideas – you´ve just crossed over into 'the Twilight Zone'!” Richard´s Orientierungsschwierigkeiten (abseits des Highways) nehmen nun jedenfalls immer weiter zu und münden an einer Stelle gar in einer Sackgasse, als die Straße vor ihnen plötzlich „mitten im Nirgendwo“ endet – was an sich (in erster Linie dank einer dort durch einen Riss in der Fahrbahn wachsenden, weiß blühenden Pflanze) recht ansprechend arrangiert wurde, mich dennoch spontan an einen ähnlichen Moment in „the 13th Floor“ denken ließ. Parallel dazu wird das Verhalten ihres „Passagiers“ in dieser Phase des Verlaufs zunehmend eigenartiger – zum Beispiel in Form zweideutiger Bemerkungen, gepaart mit einigen verbalen Spitzen und anderweitigen seltsamen Andeutungen. Rasch begreift man, dass die (ihres Zeichens ja noch nicht allzu gefestigte) Beziehung des Paares im Rahmen der inhaltlichen Ausrichtung künftig wohl eher einem zielstrebigen Hinarbeiten auf irgendeinen „großen Twist“ untergeordnet sein wird – etwas, das durchaus (mehr oder minder) bedauerlich ist, da die konkrete Beschaffenheit eben dieses eingeschlagenen Pfades inzwischen doch relativ „ausgelatscht“ anmutet…
Je weiter die Story voranschreitet, desto merklicher vernachlässigt Skript-Autor Tab Murphy, welcher (nebenbei erwähnt) nicht nur die Dramen „Gorillas in the Mist“ und „Last of the Dogmen“ verfasst hat, sondern ebenfalls an den Vorlagen einiger Animations-Filme aus dem Hause „Disney“ (wie etwa „Tarzan“ oder „Atlantis“) beteiligt war, seine zwei Hauptprotagonisten zugunsten verschiedener Mystery-Komponenten (teils paranormaler Natur) – was zwar auf einige reizvoll konzipierte Set-Pieces hinausläuft, trotzdem aber (unterm Strich) einen faden Beigeschmack heraufbeschwört bzw. hinterlässt, schlichtweg weil sich das Werk insgesamt nicht genügend von ähnlichen Genre-Veröffentlichungen (á la „Reeker“ oder „Dead End“) abzugrenzen vermag. Auf der „Handlungs-Ebene“ ist es Murphy in keinem genügenden Maße geglückt, die einzelnen (von ihm gewählten) Versatzstücke zu einem als „originell“ zu charakterisierenden Ganzen zu vereinen – dass er ausgerechnet etwa einen „Rest Stop“ als zentralen Schauplatz „spezieller Ereignisse“ ausgewählt hat, spricht diesbezüglich (zumindest meiner Meinung nach) im Grunde genommen Bände. Letztlich wird auf diesem Wege eine Menge „Mühe“ in die Verschleierung einer Sachlage investiert, welche den meisten Zuschauern jedoch spätestens nach Überschreiten der Halbzeit-Marke klar sein dürfte. Unabhängig etlicher falscher Fährten, die offenkundig zur Ablenkung eingestreut wurden, ist man Richard und Gina bis zur umfassenden Offenbarung der betreffenden Gegebenheiten (im finalen Akt) immerzu ein Schritt voraus – obgleich an sich schade und nicht gerade optimal, ist jedoch festzuhalten sowie darüber hinaus gar zu betonen, dass die Zusammenführung der einzelnen Plot-Stränge am Ende dennoch gut funktioniert und der Unterhaltungsfaktor nie ernsthaft zu Wünschen übrig lässt…
In den Hauptrollen liefern sowohl Thomas Jane („the Mist“/„Killshot“) als auch die von mir stets gern gesehene Lauren German („Piggy Banks“/„Hostel 2“) rundum zufrieden stellende Performances ab: Zu jeder Sekunde „glaubt“ man ihnen ihre Parts in diesem zeitweise wie ein „2-Personen-Stück“ anmutenden Streifen, ihre Chemie miteinander stimmt – bloß wäre es schön gewesen, wenn ihnen das Skript bessere Dialogzeilen und reichhaltigere Figuren-Zeichnungen hätte bieten können. Thomas verkörpert Richard mit ungezwungener Lässigkeit und schlägt sich darstellerisch absolut wacker – was ebenso auf Lauren zutrifft, die über eine tolle Ausstrahlung verfügt sowie mimisch den generell vermittelten Eindruck unterstreicht, dass man sich bei Gina nie ganz sicher darüber sein kann, ob bestimmte Facetten ihres Verhaltens denn nun von zurückliegenden schlechten (Männer-) Erfahrungen beeinflusst werden oder ob sie in Wahrheit vielleicht doch eine „klassische Femme Fatale“ ist, die ihre sexuellen Reize sowie sporadisch auch ziemlich „unschuldige“ Erscheinung perfekt zu ihrem Vorteil einzusetzen weiß. Rasch führt der Mangel an Background-Wissen über den Partner (besonders angesichts der unerklärlichen Umstände der Situation) zu Misstrauen, Verdächtigungen und schließlich sogar Anflügen von Paranoia – eine unheilvolle, nervös-angespannte Stimmung, die der Film (über seine Leads sowie das entsprechende in Szene setzen dieser) exzellent transportiert. Überdies ist noch der Auftritt Ron „Hellboy“ Perlmans erwähnenswert, der im späteren Verlauf (als Cop) mit ins Spiel kommt, im Prinzip allerdings nur eine „austauschbare Randposition“ innerhalb der Geschehnisse einnimmt…
Bevor Thomas Jane auf dem Regie-Stuhl Platz nahm, holte er sich bei einigen Kollegen (u.a. Mel Gibson) in dieser Hinsicht Ratschläge ein und stellte eine brauchbare Cast&Crew um sich zusammen, aus deren Reihen er bereits einzelne Beteiligte von anderen Projekten her kannte. Gemeinsam mit Cinematographer Geoff Boyle („Mutant Chronicles“) schuf er daraufhin ein optisch sehr ansprechendes Werk, das einen kreativen visuellen Stil (Bildkompositionen, Kamerawinkel, Ausleuchtung etc.) aufweist und über weite Strecken hinweg sogar annähernd „zeitlos“ wirkt, wenn man mal von einzelnen Details (wie Handys, Camcorder oder moderne Polizeiwagen) absieht – ein Eindruck, der zusätzlich von der Musikauswahl und den „Concept-/Production-Design“-Beiträgen der für ihre „Graphic Novel“-Arbeiten bestbekannten Illustratoren Tim Bradstreet („the Punisher“) und Berni Wrightson („Swamp Thing“) unterstrichen wird. Der ursprüngliche „3D-Zusatz“ hätte die räumliche Tiefe der weiten Wüstenflächen gewiss noch effektiver zur Geltung gebracht und außerdem die eher schwache Qualität eines am Computer generierten Autounfalls besser kaschiert – doch stört das Fehlen dieses „Gimmicks“ in der vorliegenden Version alles in allem nicht wirklich, da das Werk definitiv nicht primär darauf ausgerichtet wurde. Anhand der inszenatorischen Handschrift, welche Jane (voller Hingabe) an den Tag gelegt hat, merkt man schon, dass er auch auf diesem Gebiet Talent besitzt – selbst wenn sich so manch ein „typischer Anfängerfehler“ nicht verkennen lässt: Infolge des (engagiert-ambitionierten) Bestrebens, möglichst viele coole Shots und technische Spielereien zur Schau zu stellen, ist er im Zuge genau dieses Herangehens etwa leider ein wenig zu deutlich auf die „Style over Substance“-Schiene geraten, was wiederum den Aufbau bzw. die Herstellung einer vernünftig ausgeprägten Verbindung zwischen dem Betrachter und den gebotenen Inhalten verhindert. Der Plot ist einfach nicht gehaltvoll genug, um die Laufzeit bündig auszufüllen – gegen eine Straffung hier und da hätte ich (demnach) keinerlei Einwände gehabt, eine Präsentation als 60-minütige Episode wäre wohl optimal gewesen. Nichtsdestotrotz bleibt man als Zuschauer von aufkeimender Langeweile aber stets verschont und wird (u.a. dank der fähigen Hauptprotagonisten, vorhandenen Menge an „Eye Candy“, verschiedenen netten Einfällen sowie dem erhöhtem „Action-Grad“ im Schlussdrittel) ebenso fortwährend passabel bei Laune gehalten – auch unabhängig so einiger „Schönheitsfehler“ entlang des Weges…
Fazit: „Dark Country“ ist eine bewusst minimalistisch gehaltene, reizvoll anzusehende, überaus atmosphärische (inhaltliche wie stilistische) Kombination aus diversen klassischen Vorbildern, quasi eine moderne Kreuzung der alt-ehrwürdigen „Twilight Zone“ mit speziellen Vertretern des 40er- und 50er-Jahre „Film Noirs“ – ein düsterer, ungewöhnlicher Mystery-Thriller, der allerdings (in einem nicht unerheblichen Maße) an seiner unoriginellen Drehbuch-Vorlage krankt, was u.a. darin resultiert, dass sich der eigentliche Verlauf letzten Endes als verhältnismäßig substanzlos und vorhersehbar entpuppt, was so insgesamt natürlich relativ schade ist…
nahe der Grenze zur „7“ zu verortende „6 von 10“