Ein weiterer Anti-Kriegsfilm, der nach Spielbergs Saving Private Ryan auf das Massenpublikum losgeschickt wird. Ehrlich gesagt hatte ich ernste Zweifel mir den Film überhaupt anzusehen, da ich Saving Private Ryan für einen pathreotischen Dreck halte. Und nun noch ein weiterer Film dieser Art. Es geht eigentlich schon sehr schlecht los in We were Soldiers. Franzosen werden von Vietnamesen überfallen und es beginnt schon das erste Gemetzel, gefolgt von einem aber sehr schön anzusehendem Vorspann.
Der altgediente Lt. Colonel Hal Moore (Mel Gibson) soll ein 400-Mann starkes Platoon in die erste Schlacht des Vietnamkrieges führen. An einem idyllischen Sommertag landet das Platoon in Vietnam, in einem Gebiet mit dem Codenamen 'X-Ray'. Dieses malerische Tal, umgeben von einer grünen wunderschönen Hügellandschaft sollte jedoch schon bald seinem heutigen Spitznamen "Das Tal des Todes" gerecht werden, denn auch wenn bei ihrer Landung überraschenderweise alles ruhig war, so sollte sich doch der Anfang einer der blutigsten Schlachten des Krieges mit großen Schritten nähern.
Moore führt ohne eine Wahl zu haben die teils unerfahrenen und jungen Söhne von Vätern, Väter von Söhnen und Brüder von Schwestern in eine scheinbar bereits verlorene Schlacht....
Typische Story für einen pathreotischen Anti-Kriegsfilm. Doch siehe da. Der Film ist gar nicht pathreotisch. Endlich hab ich mal einen Kriegsfilm gefunden, der den ganzen Heldenmythos der Amerikaner und den triefenden Patriotismus auslässt. Die Geschichte der Amerikaner wird ebenso gut geschildert wie die der Vietnamesen und so gibt es in diesem Film erstmals keine Bösen mehr, sondern einfach nur zwei Nationen, von denen aber keine der beiden abwertend gezeigt wird. Sowas wünschte ich mir schon lange von einem Anti-Kriegs-Film.
Die Schauspieler, allen voran Mel Gibson geben ihr bestes in diesem Film. Da hier nicht gleich am Schlachtfeld begonnen wird, sondern noch in der Ausbildung kann man einzelne Charaktere entsehen sehn wie z.b. den Charakter, der von Chris Klein gespielt wird. Endlich zeigt er mal, dass er mehr drauf hat als den verblödeten Teenie, den er ihn American Pie spielen musste. Mel Gibsons Leistung steht sowieso nicht in Frage, da er auch in diesem Film nicht enttäuscht.
Die Musik ist einzigartig in diesem Film. Es brennt sich ein Lied durch die Kampfhandlungen, dass einem lange Zeit nicht mehr aus dem Kopf geht. Auch die Atmosphäre gleicht eher einem Thriller als einem Anti-Kriegsfilm. So z.b. die Szene, als die beiden am Boden liegenden Amerikaner die durch den Nebel versteckten Vietnamesen erst durch eine Explosion zu Gesicht bekommen. Diese Szene ist perönlich auch gleich meine Lieblingsszene des ganzen Films.
Ausserdem werden hier erstmals nicht nur die Soldaten gezeigt, sondern auch die Ehefrauen der Soldaten bekommen einen Teil des Films ab, was einmal etwas anderes ist, als man es von anderen Filmen dieser Art gewohnt ist. Was mir besonders gut gefallen hat, dass der Reporter bei den Amerikanern einen Brief eines verstorbenen Vietnamesen an seine Frau an eben diese schickt. Diese Szene unterstreicht noch einmal, dass dieser Film nicht pathreotisch gemeint ist. Was allerdings die Action anbelangt, so hätte es meinerseits auch ein bisschen weniger sein dürfen, da diese der einzig wirkliche Kritikpunkt am Film ist, da sie an manchen Stellen langweilig wird.
Fazit:
Alles in allem der beste Anti-Kriegsfilm der letzten Jahre. Für mich um eingies besser als das hochgelobte Saving Private Ryan, da hier der Pathriotismus nicht an erster Stelle steht und Amerikaner wie Vietnamesen gleich beleuchtet werden. Die guten Einfälle und die grandiose Inszenierung machen den Film zu einem Erlebnis. Einziger Kritikpunkt an dem Film war die Action, die mir hier doch etwas zu viel und zu oft vorkam. Ansonsten ein sehr guter Film.