Review

Jeder Mensch, der "Soldat James Ryan" in Bezug auf Pathos noch etwas positives abgewinnen konnte wird hier den Kopf nur noch gegen die Wand schlagen.
Es geht um die erste große Schlacht der Amerikaner im Vietnamkrieg, die auch schön hart dargestellt wird. Aber da hörts dann auch auf, denn Randall Wallace will uns weißmachen, dass die Amerikaner sich zurecht in den Konflikt eingemischt hätten und das sie nur ihre heilige Pflicht erfüllt hätten. Und dies ist wortwörtlich zu nehmen:
Mel Gibson (der übrigens seinen schlechtesten Film aller Zeiten hiermit gedreht hat) geht am Tag vor dem Überflug nach Vietnam und betet noch einmal mit einem seiner Kameraden in der Kirche, als Symbol des heiligen Krieges der amerikanischen Kreuzritter gegen die barbarischen Kommihorden des Vietcong.
Doch um sich das nicht nachsagen lassen zu müssen stellt Randall Wallace ab und an die Vietnamesen "menschlich" (oder besser: amerikanisch menschlich) dar. Alles ein Mittel zum Zweck, um zu rechtfertigen, dass Mel Gibson seiner Filmtochter weißmacht, dass er nur das Richtige tut. Dann verlässt er das Haus und als erstes zieht er seinen Helm auf. Was für ein proamerikanischer Müll! Kritik wie in echten Antikriegsfilmen wie "Platoon", "Full Metal Jacket", "Apokalypse Now" oder "Die Verdammten des Krieges" wird nicht am Verhalten der Soldaten geäußert. Im Gegenteil: Kriegsklischees en masse. Da sagt ein sterbender Soldat, dass man seiner Frau sagen sollte, dass er sie liebe und ähnliches. Man weiß nicht, ob man lachen oder weinen soll. Ich musste lachen, so leid es mir tut.
Der deutsche Titel "Wir waren Helden" ist Programm. Im Original noch harmlos als "We were soldiers" propagiert, lässt sich der deutsche Verleiher auf diesen passenderen Titel ein.
Wenn man nun mal die ganze Kritik die ich nannte, weg lässt und man ein wenig Ahnung von echter Kriegsführung hat, dann weiß man, dass die Amerikaner einen taktischen Müll sondergleichen in dieser Schlacht verzapfen. Und so bleibt einzig alleine die brutal-ehrliche Schlacht. Doch auch die kann aus Scheiße kein Gold machen.
Jugendschädigender Unfug. 1/10 Punkte.

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