Wir waren Helden (2002)

"Ach und... Herr... eins noch zu unseren Gegnern... Hör ihre heidnischen Gebete nicht an und mach das wir ihnen in den Arsch treten."

Es ist dieser eine Satz, wirklich nur dieser Satz, der reicht, um von diesem Film das "Anti" wegzunehmen. Demnach werden alle "Kritiken", die in diesem Schundfilmchen wirklich einen Anti-Kriegs-Film sehen wollen, gegenstandslos.
Mel Gibson hat ganz klar ein Auge für gute Unterhaltung, wofür Filme wie Mad Max, Kopfgeld, Braveheart, Der Mann ohne Gesicht usw sprechen. Damals war Mel Gibson auch ein sympathischer Typ. Aber mit seinen letzten Machwerken Passion Christi, The Patriot und eben Wir sind Helden hat er einen Platz in der Schublade "Wie werde ich vom angesehenen Star zum patriotischen Dampflaberer?". Schwarzenegger lässt grüßen.

Aber zum Film: Wie bereits gesagt handelt es sich NICHT um einen Anti-Kriegsfilm. Sobald ein Film unterhält, was dieser eindeutig tut, muss das Anti weggestrichen werden. Wenn man Schlachten als "cool" empfindet, ist es kein Anti-Kriegs-Film, wenn hippe Fotografen coole Sprüche ablassen, ist es kein Anti-Kriegsfilm.
So viel dazu.

Weiter ist die Regie und Dramatik dermaßen misslungen, dass man nicht mal von einem GUTEN unterhaltsamen Film wie etwa James Ryan (der Film war zumindest gut gemacht) sprechen kann. Langeweile ist an der Tagesordnung und wird von Einblendungen der amerikanischen Flagge oder den armen Frauen nur gefördert.

Des weiteren findet sich keinerlei Kritik am Krieg, denn auch wenn Mel Gibson in einer wahrlich rührenden Szene seiner Tochter erzählt wie böse Krieg ist, merkt man seine Coolness wenn er beispielsweise mitten auf dem Feld im offenenen Schussfeld steht und Anweisungen gibt.

Ich möchte nicht weiter darauf eingehen, da es ja zum Glück noch genug andere WIRKLICH gute ANTI-Kriegs-Filme gibt.