In einer lauschigen Kleinstadt geht wieder mal ein psychopathischer Axtmörder um, dessen bevorzugte Opfer die Schüler der Sugar Hill-High School sind. Die Presse bauscht die Angelegenheit natürlich mächtig auf und so macht schon bald die lokale Mär vom "Gewissens-Killer" (im Original "Conscience-Killer") die Runde, der an jedem seiner Tatorte scheußlich schlechte, selbstverfasste Poeme zurücklässt. Die junge Sarah Falls interessiert sich sehr für den Fall, denn bei dem Täter könnte es sich um denselben handeln, der schon vor einem Jahr ihre Zwillings-Schwester ermordet hatte. Zufälligerweise stolpert sie an Halloween zusammen mit ein paar Freunden dann auch noch über das Versteck des Irren, der die Teenie-Bagage darauf hin mit einer Kettensäge verscheucht. Sheriff Stocks will den Erzählungen der Kids allerdings keinen Glauben schenken und so macht Sarah sich auf eigene Faust daran, etwas Licht in die mysteriöse Angelegenheit zu bringen. Ein Artikel für Schul-Zeitung, der die Mordserie thematisiert, bringt den Killer allerdings nur noch zusätzlich auf ihre Spur... Kurze Frage: Wenn Wes Craven damals gewusst hätte, dass er mit seinem "Scream - Schrei!" eine ähnliche Flut von minderbemittelten Nachziehern heraufbeschwören würde, wie es John Carpenter und Sean S. Cunningham einst mit ihren Genre-Meilensteinen "Halloween - Die Nacht des Grauens" und "Freitag der 13." getan haben, hätte er die Sache dann bleiben lassen? Nun ja, vermutlich nicht... und ihm ist ja auch allenfalls nur vorzuwerfen, dass er den Nerv der Zeit mit besagter Slasherfilm-Parodie so genau getroffen hat. Die wahren Schuldigen sind hingegen nämlich Leute wie Ash Smith, die da bestimmt mit großen Augen im Kino saßen und sich gesagt haben "Das mach' ich auch!"... und anschließend tatsächlich losgezogen sind, um ihre letzten paar Kröten zusammmenzukratzen und der Welt das x-te, überflüssige Schlitzerfilm-Derivat zu bescheren, das natürlich nun wirklich keine alte Sau mehr gebraucht hat. Nichts anderes ist "Paranoid Nightmare" geworden, bei dem sich ein merklich heillos überforderter Regisseur nicht entblödet hat, nur allzu offensichtliche Vorbilder ebenso dreist wie inkompetent nachzuäffen und in einem Rutsch sogar komplette Szenen-Blöcke aus "Scream - Schrei!" und "Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast" in sein krudes Machwerk hinüber zu hieven. Damit hat Ash Smith allerdings nur bewiesen, dass man mit handwerklichem Unvermögen und einem eklatanten Mangel an Sorgfalt auch einen prinzipiellen Selbstläufer noch frontal gegen eine Backstein-Mauer fahren kann, denn den hintersinnigen Witz der Originale hat er nicht verstanden und es folglich beim simplen Wiederkäuen von altbekannten Slasherfilm-Formeln und -Schemata belassen, die nun natürlich nur noch wie hingewichst und hingeschissen wirken. Nun ja, immerhin kann der gute Mann sich nun damit rühmen, die erste wirklich miese australische "Scream"-Kopie gefertigt zu haben... das ist ja auch 'ne Leistung. Wie heißt es doch, die Ersten werden die Letzten sein, oder so...? Die durch und durch minderbemittelte Machart weist "Paranoid Nightmare" dabei ohne Umschweife als schieren Horror-Müll aus der untersten Schublade aus, denn hier ist einfach mal alles scheisse: Seien nun die geradezu zelebrierten Morde, die in Sachen Blut und Gekröse kaum den gängigen Genre-Standard erreichen und bei denen gerade mal zaghaft mit ein bisschen roter Farbe in der Gegend rumgespritzt wird, die abgegriffene Storyline, die dann noch nicht mal ein konkretes Ende findet und mit ihrer vagen Auflösung verärgert, oder die Darsteller-Nulpen, die selbst in der nicht unbedingt für hochkarätige Akteure bekannten Teenager-in-Angst-Sparte einen neuen Tiefstpunkt für ineffizientes Herumchargieren markieren. Musikalisch darf man sich derweil an einem Querschnitt aus enervierend-miesem Synthie-Gedudel und furchtbarem Billig-Utz-Techno ergötzen, der einem wohl 'ne ungefähre Ahnung davon vermittelt, zu welchen Klängen die australische Landjugend am Wochenende in der Dorf-Disse abhottet. Dass sich nicht mal der deutsche Video-Anbieter Marketing großartig um diesen Schrottfilm geschert haben kann, merkt man übrigens schon daran, dass "Paranoid Nightmare" (der hierzulande auch obermies synchronisiert ist) auf der Rückseite der DVD-Hülle als amerikanische Produktion von 2001 ausgewiesen wird... jucken tut das aber auch niemanden. Zumindest der hiesige Titel passt dann aber doch wie die Faust aufs Auge, denn von so einem Scheiss kann man wirklich paranoid werden und Alpträume kriegen...
2/10