"Paranoid Nightmare" hat unter Genrefreunden nicht gerade den besten Ruf. Zum einen, weil es sich bei dem Streifen um ein unverkennbares "Scream"- Rip Off handelt (und damit war der Film Anno 2000 auch schon gut und gerne 3 Jahre zu spät dran, befand sich das Slasherrevival in dieser Zeit doch schon wieder stark im Abflauen). Zum anderen durch sein deutlich begrenztes Budget. Weshalb die Devise auch erst einmal lautet : Erwartungen runterschrauben und der Dinge harren, die da auf einen zukommen!
Die amerikanische Kleinstadt Sugar Hill wird von einem besonders üblen Zeitgenossen in helle Aufregung versetzt: dem sogenannten "Conscience"- Killer, einem berühmt-berüchtigten Serienmörder, der jedoch offenbar sein Muster geändert hat, metzelte er sich zuvor doch in erster Linie durch Großstädte. Sarah (Shanda Bester) und ihre Freunde fühlen sich zu Beginn der Ereignisse noch verhältnismäßig sicher. Doch je näher der mysteriöse Killer ihnen kommt, desto unruhiger werden auch sie. Besonders Sarah entwickelt in Anbetraht der Vorfälle eine regelrechte Paranoia. Zumal sie durch die Mordserie an den Tod ihrer Zwillingsschwester erinnert wird, der schon einige Jahre zurück liegt. Sollte es sich etwa um den gleichen Killer von damals handeln? In der Geisterbahn der örtlichen Highschool kommt es zum großen Showdown...
Es stellt sich natürlich die Frage, warum man sich als Zuschauer eine minderwertige Kopie eines viel besseren Originals ansehen sollte. Und um nichts anderes handelt es sich leider bei "Paranoid Nightmare", der sich einfach zu stark an Wes Cravens ironischen Schocker anlehnt. Das soll nicht bedeuten, dass es sich hierbei um einen filmischen Totalausfall handelt, gelingt es den Machern doch zumindest in der ersten Hälfte einen halbwegs ordentlichen Spannungsbogen aufzubauen. Die Schwächen sind jedoch allgegenwärtig: die recht billige Optik (lediglich der auf retro getrimmte Vorspann ist ganz nett geworden), die Eingrenzung auf wenige Schauplätze und massig Logiklöcher sowie unbeantwortete Fragen (inkl. einem absolut überflüssigen offenen Ende, das offensichtlich auf eine Fortsetzung spekuliert) lassen sich nun einmal nicht ignorieren. Dabei sind gute Ansätze durchaus vorhanden: die Geschichte klingt nicht uninteressant (wird im Laufe der Handlung aber immer stärker zum bloßen "Scream"- Abklatsch), die Darsteller sind bestimmt keine großen Leuchten, in x-beliebigen Teenieserien könnte man sie sich aber schon vorstellen, die Dialoge hat es in höher budgetierten Slashern auch schon dämlicher gegeben und die Charakterzeichnung ist zumindest um Tiefgang bemüht. Auch der Score kann streckenweise überzeugen. Betrachtet man "Paranoid Nightmare" also unter Amateurverhältnissen (und angesichts der Machart sollte man das wohl am Besten), fällt das Ergebnis zumindest nicht sooo übel aus.
Da der Streifen aber nun einmal (mehr oder weniger) professionell vertrieben wurde, lassen sich die negativen Aspekte nicht ausblenden. Und warum ein in Australien gedrehter Film unbedingt in Amerika spielen muss, soll mir auch mal jemand erklären. Letzlich wirkt hier einfach alles zu kalkuliert. Zumal der Streifen gegen Ende ziemlich öde wird und das Finale in der Geisterbahn an Spannungslosigkeit kaum zu übertreffen ist. Und nicht nur das: auch die Auflösung ist nichts anderes, als komplett an den Haaren herbeigezogen. Dass die Morde im Allgemeinen nicht sonderlich graphisch ausgefallen sind, ist nur ein weiteres Manko. Im Endeffekt wären Regisseur Ash Smith und seine Leute um einiges besser gefahren, wenn sie sich einfach ihr eigenes Slasher-Universum zurecht gebastelt hätten, anstatt den Zuschauer permanent daran zu erinnern, dass er sich doch statt "Paranoid Nightmare" einfach einen der (zumindest produktionstechnisch) besseren US-Slasher ansehen könnte. Da die Crew hier aus ihrer Not des geringen Budgets keine Tugend macht, kann sie nur verlieren.
Fazit: So ist das, wenn man verzweifelt einem Trend hinterher läuft: man scheitert zwangsläufig! Es mag innerhalb des Subgenres (Mach-)Werke geben, die stärker nerven (man denke nur an den absolut unsäglichen "Voyeur.com", den wahrscheinlich schlechtesten Film aller Zeiten), aber das ist nun einmal kein Freifahrtschein für eine Empfehlung. Das Ergebnis ist einfach zu einfallslos geraten- und damit letztendlich nicht mehr als ein weiterer überflüssiger Genrevertreter!
3/10 Punkten