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Um Hauptdarsteller Val Kilmer war es in den 90er Jahren nicht so gut bestellt. Nach Glanzleistungen in "Heat" sowie in "Der Geist und die Dunkelheit" kamen Flopps wie "Batman Forever", auch "The Saint" war nicht gerade der Bringer. Mit "Red Planet" fing sich Kilmer wieder um hier in "The Salton Sea" zu glänzen wie noch nie. Hier haben wir einen völlig unterschätzten Thriller, welcher in den USA zu Unrecht floppte und es daher nie in die deutschen Kinos schaffte. So konnte der Film nur auf Video oder DVD seinen Siegeszug antreten und ergatterte sich somit seine Fangemeinde, welche bis heute noch relativ klein ist. Gerade von D.J. Caruso hätte man nie so ein intensives Filmchen erwartet. Der Serienregisseur durfte bei "Martial Law" sowie "The Shield" einige Folgen inszenieren. Mit dem Psychothriller "Taking Lives" enttäuschte er das Publikum, um dann jüngst in "Disturbia" wieder aufzutrumpfen.

Tom Van Allen (Val Kilmer) war ein Trompetenspieler, seine Freundin bedeutete ihm alles. Doch sie kam bei einem Schusswechsel ums Leben. Tom findet in Gus Morgan (Doug Hutchison) und Al Garcetti (Anthony LaPaglia) die Mörder, doch die Beiden arbeiten bei der Polizei. Um an sie heranzukommen wird Tom zu Danny Parker, einem Säufer der an der Nadel hängt und sich bei Gus und Al nun als Spitzel verdingt. Um den Dealer Winnie Puh (Vincent D´Onofrio) endlich dingfest zu machen, soll Danny einen großen Deal inszenieren. So gerät er ausversehen an das FBI. Mit deren Hilfe kann Danny endlich seine Rache bekommen, was ihn wieder zu einem anderen Menschen werden lässt.

Wirklich stark mit was für einer Ruhe und Gelassenheit D.J. Caruso hier diesen eigentlich starken Tobak vom Leder zieht. Eigentlich ein gnadenloser Film, mit einem vielleicht zu guten Ende. Die Story klingt erst einmal nach Routine, doch in der ersten halben Stunde weiss der Zuschauer gar nichts. Erst nach und nach lüftet Danny Parker oder Tom Van Allen seine traurige Geschichte. Im Grunde genommen geht es hier nur um Rache, welche Caruso in eine traurige, oft grausame und realistische Verpackung steckt. Gegen Filmmitte schlägt der Film einige unerwartete Haken und tut auch sonst meist das Gegenteil, was der Zuschauer erwartet. Gerade Dannys Monologe, für den Zuschauer hörbar, reizen zum Nachdenken an und erzählen immer die bittere Wahrheit. Der ausgelassene Drogenkonsum wird hier sehr realitätsgetreu dargestellt. Partys mit Drogen, Alkohol, mehrere Tage lang. Die Menschen verändern sich und leben in einer anderen Welt. Dieses Element hüllt den Film in einen tristen Nebel aus Gewalt und Grausamkeit, erst nach ungefähr einer Stunde weiss man erst, worum es wirklich geht.

Daher braucht man sich nicht über die schrägen Charaktere wundern, wirklich stets brillant verkörpert. Val Kilmer brilliert in dieser schweren Rolle, doch bekommt starke Konkurrenz, zum Beispiel durch Vincent D´Onofrio als Dealer Winnie Puh, welcher sich so viel Stoff in die Nase gezogen hat, dass er nun Keine mehr hat. Doug Hutchison und Anthony LaPaglia als Polizisten sind abartig unsympatisch. In Nebenrollen sind R. Lee Ermey, Deborah Kara Unger, Chandra West und Glen Plummer zu sehen. Ein glaubwürdige Rige, welche den Film durch ihre perfekten Perfomances aufwerten. Ein kleiner Kritikpunkt ist vielleich die zu langsame Erzählweise. Ab und an könnte Caruso ein wenig aufs Gas treten, kleine Hänger nagen an der Spannung. Doch ansonsten haben wir hier einen Beitrag, den man zu Recht als Geheimtipp weiter empfehlen kann.

Dreckiger und harter Thriller mit unüblicher Story und brillanten Darstellern. Fast nichts geschieht hier so wie erwartet, teils ist es wirklich starker Tobak.

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