Da ist man mit der Freundin mal wieder auf der Suche nach einerm Pärchenfilm in der DVDothek und greift einfach so in´s Blaue nach "The Good Girl", auf dessen Cover Jennifer Aniston´s schauspielerische Leistung hoch gelobt wird. Das macht mich um so neugieriger, denn mit der Dame konnte ich noch nie was anfangen, und was alle Leute so toll an "Friends" finden, ist mir immer noch rätselhaft.
J. Aniston spielt die Supermarktangestellte Justine, die aus ihrem tristen Eheleben mit einem dauerkiffenden Maler (John C. Reilly) Hals über Kopf in eine Affäre mit dem Träumer Holden (Jake Gyllenhaal) flüchtet. Was als romatisches Tête à Tête beginnt, wird für Justine bald zum ganz normalen Kleinstadtwahnsinn, denn Holden entpuppt sich als eifersüchtiger Psychopath, und schließlich bekommt auch noch der beste Kumpel ihres Mannes (Tim Blake Nelson) Wind von der Affäre ...
Dieser Film war für mich echt eine Entdeckung. Jake Gyllenhaal gibt in bester Donnie-Darko-Manier den liebeskranken Träumer Holden, der so gerne ein "Fänger im Roggen" wäre. John C. Reilly brilliert als tapsiger Bär, der den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht , und endlich kriegt man auch mal wieder Tim Blake Nelson in einer skurrilen Rolle zu sehen.
Ein bisschen erinnert das alles an den Mikrkosmos von Filman wie "American Beauty" oder "Fargo".
Ja, "Fargo", ganz recht. Nur eben viel unaufgeregter.
Das ist es, was den Charme dieses kleinen feinen Filmchens ausmacht.
Irgendwie ist ja alles deprimierend, was im Lauf der Geschichte um Justine herum passiert, aber es ist auch ein Spaß, Jennifer Aniston dabei zuzuschauen, wie sie sich aus ihrer selbst gegrabenen Grube wieder zu befreien versucht und dabei (fast) immer die Kontrolle behält.
Fazit:
Eine reizende, skurrile und tragikomische DVD-Entdeckung mit einem hervorragenden Ensemble und allem, was einen guten Pärchen-Film ausmacht. Und eben noch ein bisschen mehr.
Ach ja, und die klasse Filmmusik geht auch direkt in Herz und Ohren.