Sieben (1995)

!!Kleine Spoiler!!

David Finchers Stil dürfte wohl auf großen Anhang bei den Cineasten gestoßen sein, den für diesen wird er geliebt! So kreiert er einfach so einen der unkonventionellsten, atemberaubensten und besten Thriller aller Zeiten, nämlich "Sieben" was zudem erst sein zweites Werk nach "Alien 3" darstellt! Fincher weiß einfach, das Publikum zu schockieren und in seinen Bann zu ziehen und das schafft er mit "Sieben" so gut wie kaum ein zweiter!

Die Story wirkt auf den ersten Blick sehr unoriginell, doch bei dem genauern Betrachten fällt auf, dass der Schein trügt! Ein Serienkiller, welcher sich den 7 Todsünden annimmt,  wird von 2 Detektives gejagt, doch es hat den Anschein, als sei der Mörder den Polizisten immer einen Schritt voraus, bis dann eine der spektakulärsten, unerwartetsten und überraschensten Wendungen eintritt... (Zur Erinnerung: Trägheit, Neid, Zorn, Maßlosigkeit, Geiz, Wollust und Hochmut sind die 7 Todsünden)

Jede einzelne von diesen Todsünden erhält ihren eigenen, originellen, wichtigen Part in "Sieben" und wirkt nicht nur sehr authentisch und schockiernd, sondern auch sehr künsterisch (Das ist ja das Ziel des Serienkillers gewesen)! Außerdem tragen sie lukrativ zu den Ermittlungen bei! Hier nimmt David Fincher sich nicht zurück und präsentiert jede Todsünde mit einem gewissen Ekelfaktor, welche die Rücksichtslosigkeit des Killers perfek widergeben! Ab der Mitte des Filmes wird es dann so richtig spannend: Durch illegale Methoden kommen die Detektives schlussendlich zu dem Namen und Wohnort des Killers, welcher jedoch entkommen kann! Die Polizei steht vor einem Rätsel, bis dann der Mörder in das Polizeipräsidium stolziert und sich freiwillig festnehmen lässt! Diese Szene dürfte zu meinen persönlich schockierendsten und genialsten zählen, da genau einen solchen Wendepunkt kein Mensch erwartet hat! Und genau ab hier spaltet sich "Sieben" von herkömmlichen Filmen aus dem Thrillergenre ab und kreiert ein eigenes, faszinierendes Szenario an ausgeklügelten und brillianten Handlungspunkten! Die Atmosphäre gehört zu den düstersten, melancholischsten und betrübendsten aller Zeiten! Verstärkt wird diese durch ständigem Regen und dem Krach einer unbekannten Großstadt!  Das Ende dürfte wohl eines der fiesten aller Zeiten darstellen, denn wer hier ein zart besaitetes Gemüt aufweißt oder gar ein Happy End erwartet, wird sich von der schockierenden Wahrheit eines Besseren belehren müssen! Nicht nur unerwartet und fies ist das Ende, sondern auch absolut logisch, brutal in seiner eigenen Art, gefühllos und nicht zuletzt brilliant!


Bei der Besetzung hat David Fincher, wie so oft, alles richtig gemacht: Mit Morgan Freeman als in die Jahre gekommener Detektiv, welcher kurz vor seiner Pensionierung steht, hat man die Idealbesetzung gefunden! Freeman ist einfach ein Naturtalent schlechthin und beweist in dieser Rolle die ruhigere, gewissenhaftere Seite! Brad Pitt als Partner von Freeman beweißt, dass er meistens einfach nur zu Unrecht unterschätzt wird, denn Pitt liefert hier eine unglaubliche Leistung ab! Er entspricht genau das Gegenteil von Freeman und doch harmonieren die beiden perfekt miteinander! Übertroffen wird alles jedoch noch von Kevin Spacey in der Rolle des kranken Serienkillers! Ich habe wirklich selten so ein geniales Schauspiel gesehen, denn den Psychopathen nimmt man Spacey sofort ab! Dieser Mann ist einfach nur göttlich und schuldig im Sinne der Anklage :)! Gwyneth Paltrow mimt die Frau von Pitt, nimmt aber nur eine Nebenrolle ein, was auch gut so ist, denn auf Dauer wäre sie mit sicherheit nervig geworden!

Fazit: Man hat hier einen perfekten Thriller mit absoluter Idealbesetzung! Leute, zugreifen und staunen, dass es Filme gibt, die einfach perfekt sind! Und das ist Sieben, bis auf das letzte Detail!

Klare 10/10