Gus van Sant schickt Matt Damon und'n Affleck-Bruder in die Wüste! Sie wollen dort "das Ding" besichtigen, verlaufen sich aber natürlich und das gibt van Sant die Möglichkeit dem Zuschauer eine volle Packung Arthaus vor den Latz zu donnern...
Im Grunde passiert nichts! Das hat er zwar mit vielen anderen Hollywood-Filmchen gemein, aber Van Sant zelebriert die Bedeutungslosigkeit auf nicht uninteressante Weise. Es gibt keine Einstellung die unter zwei Minuten dauert. Dialoge sind spartanisch vorhanden und scheinen ausschließlich improvisiert, die Kulisse besteht aus Wüste, Wüste und nochmals Wüste und entspricht damit dem Gehalt der Story...
Trotzdem! Fall' ich bei so manchem Videotheken-Ramsch nach Sekunden in den Tiefschlaf, hat mich das Nichts namens "Gerry" nicht einlullen können. Der Film ist sehr fordernd und belohnt mit einer großen Doppelbödigkeit. Dazu sind die Bilder von einer ungewöhnlich meditativen, surrealen Schönheit, die einem ans Herz geht ...irgendwie. Am Ende des Films schleppen sich die beiden Hauptdarsteller vollkommen erschöpft, ziel- und hilflos durch die Unendlichkeit, nicht nur räumlich markant getrennt und man wähnt sich nach einer Weile nicht mehr in einer Wüste ...man betritt mit den beiden eine vollkommen andere Dimension - so dämlich es sich auch anhört.
Nach dieser Odysee durch elend lange Kamerafahrten, den unzugänglichen Charakteren und einer augenscheinlich orientierungslosen Inszenierung ist neben Gerry auch der Zuschauer angekommen - vielleicht bei dem "Ding"...?