Ein Thriller aus der Produktion von Julio Fernandez, was eigentlich nichts Schlechtes erwarten läßt. Im ganzen eine zwiespältige Angelegenheit, wobei leider das Negative letzten Endes überwiegt.
Insgesamt ist der Film sehr düster, und die Farbgebung tendiert stark ins Monochrome, was mir prinzipiell zusagt, aber hier ist das Düstere so dick aufgetragen und so erzwungen, daß es einfach nicht überzeugt. Auf der DVD von e-m-s sind sehr plakativ die Preise vermerkt, die das Werk bekommen hat, und irgendwie scheint der ganze Film auch auf den Gewinn von Preisen angelegt, indem er sich mit der ganzen Düsterkeit und allem möglichen symbolischen Firlefanz ein pseudointellektuelles Erscheinungsbild gibt. Die Geschichte ist extrem reißerisch: natürlich geht es um nicht weniger als das "absolut Böse", das die ultra-üble Sekte der Namenlosen, die obendrein auch noch mit den Nazis zu tun hatte, zum Zweck einer höheren geistigen Erfahrung erschaffen will. Das wird zumindest gegen Ende des Films von einem diabolisch grinsenden Sektenvertreter verkündet, der leider ziemlich bescheuert wirkt. Der Bezug zur NS-Zeit ist einfach vollkommen oberflächlich und abstrus, es werden kurz die Thule-Gesellschaft und medizinische Versuche in Dachau erwähnt, aber das wird alles nur sensationslüstern und offensichtlich total unrecherchiert verbraten, um die Sekte möglichst böse wirken zu lassen. Ich weiß jetzt nicht, wie das in der Romanvorlage von Ramsey Campbell aussieht, aber der Film hat mir auch keine Lust bereitet, den Roman zu lesen.
Kurz gesagt, dieses ganze Böse ist reichlich bei den Haaren herbeigezogen. Trotz seiner Abstrusität ist der Film leidlich atmosphärisch und spannend. Das beste ist eindeutig das Ende, das sehr böse und irgendwie trotzdem ganz logisch daherkommt. Die Kamera hätte ruhig noch ein bißchen länger draufbleiben können. Harr Harr. Wäre nicht dieser Schluß müßte man diesen Film noch deutlich schlechter bewerten.