Review

Mit „The Nameless“ haben die Spanier mal wieder einen atmosphärisch dichten und optisch ansprechenden kleinen Thriller hervorgebracht, der vor allem aufgrund eines unvorhersehbaren Endes nachhaltig beeindruckt.

Die Polizei findet die entstellte Leiche eines Kindes, man ist sich ziemlich sicher, dass es sich um die Tochter von Claudia handelt.
Fünf Jahre später erhält Claudia Anrufe von einer Stimme, die sich als ihre Tochter ausgibt. Gemeinsam mit dem damals ermittelnden Polizisten Massera begibt sie sich auf die Suche und stößt dabei auf die parareligiöse Sekte der „Namenlosen“…

Düster gestaltete Sets und kaltgraue Farbfilter verleihen der Geschichte von Beginn an eine bedrückende Atmosphäre, die auf ein schicksalhaftes Ende hindeutet. Dabei ist die Erzählweise verdammt ruhig ausgefallen, manchmal sogar etwas zu ruhig und besonders in den ersten 40 Minuten wird man nur durch etwas zu laute, blitzschnelle Inserts aufgeschreckt.
Die Ermittlungen des ehemaligen Polizisten Massera und Claudia treten lange Zeit auf der Stelle, bis die Story rund um die Namenlosen ein wenig griffiger wird.
Der hundsgemeine und doppelbödige Showdown ist alles, auf das hingearbeitet wird und der hat es wirklich in sich und lässt einige Längen im Vorfeld fast vergessen.
Logiklöcher entstehen dabei so gut wie keine und ein Puzzle fügt sich in einer eindeutig präsentierten Pointe zusammen – Bitterböse!

Neben der schön düsteren Optik ist auch der Score als gelungen zu bezeichnen, der angenehm zurückhaltend ausgefallen ist und nur im Finale das Tempo ein wenig unterstützt.
Die Darsteller überzeugen durch die Bank und Carlos Lasarte als inhaftierter Santini kann dabei besonders hervorstechen, auch wenn seine Rolle etwas vordergründig erscheint.

Kein schlechter Stoff, den die Spanier da verfilmt haben und mit etwas weniger Ruhe in der ersten Hälfte wäre noch mehr drin gewesen.
7 von 10 Punkten

Details
Ähnliche Filme