Der auf verschiedenen europäischen Genre-Festivals mit Preisen schier überhäufte Film von Jaume Balaguero prahlt auf dem Cover der DVD mit einigen plakativen Schlagzeilen. Vom erschreckendsten Ende eines Films seit „Sieben“ ist da die Rede, oder von starken Nerven, die der Zuschauer besitzen muss, wenn er „The Nameless“ durchstehen will. Nun, der Film ist nicht schlecht und besitzt durchaus Momente, die der geneigte Zuschauer wohl als spannend bezeichnen würde. Im Endeffekt stellen sich aber all diese (zu) lange aufgebauten Spannungsbögen als pures Strohfeuer heraus. Wirkliche Schock-Momente, wie man sie sich von einem Film dieser Art wünscht, bleiben größtenteils aus. Dazu kommt die Art und Weise, wie sich der Thriller dem Zuschauer präsentiert. Vergleiche zu „Ring“ müssen zwangsläufig gezogen werden, nur wurde „The Nameless“ um einiges schlechter umgesetzt. Die schnellen, nur für einige Augenblicke eingesetzten Videobilder, wirken nach einiges Zeit nur noch nervend. Die dunkle Farbgebung und die pastellenen Farben sollten dem Film eigentlich Atmosphäre verleihen, was aber ebenso nicht gelingt. Was bleibt ist ein mittelmäßiger Thriller, der nicht aus der Masse der vielen Genre-Produktionen heraussticht. Weshalb der Film auf Festivals dermaßen abräumen konnte, wird für immer ein Geheimnis der Juroren bleiben.