Der Film "Showgirls" stellt laut vielen Kritikern den Karriereknick von Paul Verhoeven dar und gilt als einer der schlechtesten Filme aller Zeiten. Grund genug sich dieses Machwerk mal genauer anzusehen.
Eins vorweg: ich bin kein Fan von Verhoeven, da ich denke das er von vielen überbewertet wird. Seinen Filmen versucht er immer wieder einen Hauch von Satire und Gesellschaftskritik einzuhauchen, aber irgendwie wirkten die Ergebnisse für mich immer sehr unausgegoren. Man kann versuchen einem langweiligen Film eine tiefere Bedeutung zuzuordnen, oder einen unterhaltenden Film ohne Sinn drehen. Verhoeven versucht immer beides, aber irgendwie scheint beides bei ihm nicht ganz in den Topf zu passen.
"Showgirls" handelt von der Tänzerin Nomi, die versucht in Las Vegas Fuß zu fassen und dabei verschiedenen Intrigen und Problemen auf dem Weg nach oben ausgesetzt wird. Die gesamte Handlung lässt sich eigentlich in einem Satz zusammenfassen und bietet leider auf der kompletten Laufzeit hin keine wirklichen Überraschungen. Vermeintliche Intrigen riecht der Zuschauer schon zehn Meilen gegen den Wind und die Handlung plätschert einfach vor sich hin. Dies stellt auch einen der Hauptkritikpunkte an dem Film dar: er ist einfach unglaublich belanglos. Von den unterdurchschnittlichen Schauspielerleistungen bis hinzu der Handlung ist alles einfach nur langweilig. Selbst die Tanzeinlagen und der hohe Tittenfaktor tragen einfach überhaupt nix zur Spannung bei. Einzig und allein die selten dämlichen Dialoge sind immer mal wieder den ein oder anderen Lacher Wert. Wenn sich Elizabeth Berkeley zusammen mit Gina Gershon am Essenstisch darüber unterhalten, wie schön es ist tolle Titten zu haben, ist das fast schon wieder kultig.
Trotz der ständig aufkommenden Langeweile blitzt immer mal wieder ein kleiner Funken Kritik hervor. Kritik am Showbusiness, Kritik am "American Way of Life". Dieser kleine Funken verschwindet aber so schnell wieder wie er aufgetaucht ist. Es reicht nur bis zum Ansatz, danach zieht der Film seine Lächerlichkeiten wieder durch. Ein Grund warum jeder Zuschauer in diesem Film den tieferen Sinn nicht sieht und auch nicht sehen will.
Der Film ist wirklich nicht der schlechteste Film den es gibt, dafür ist er handwerklich ganz ordentlich gemacht (die Schauspielerinnen sehen ganz schick aus und irgendwo hat der Film einen gewissen Trash-Faktor). Trotzdem ist er ein gutes Beispiel dafür, wie man einen Riesenhype um nichts machen kann, außerhalb und im Film selbst. Das ist auch der Hauptgrund warum der Film nicht so toll ist, er ist nämlich einfach nur langweilig. Für eine Satire viel zu harmlos, für einen Softporno zu wenig Sex und für einen Tanzfilm zu wenig Tanz. Was bleibt ist ein Film, der absolut einschläfernd wirkt, bei dem die hanebüchenen Dialoge noch für die einzige Spannung sorgen.
2/10