In einem Wort: Tittenparade!
Ich bin ja durchaus Verhoeven-Fan, der Mann traut sich immerhin so einiges, auch wenn so manches davon in die Hose geht. Aber mit dieser abgelutschten Idee von dem harten, zarten Mädel, das Tänzerin in einer Las-Vegas-Erotiktruppe werden will, ausgenutzt und verraten wird(man glaubt es kaum), trotzdem Erfolg hat, bis der moralische Impetus einen Sinneswandel verlangt, kann er nun wirklich keinem vernünftigen Menschen mehr kommen.
Uns Europäern hüpfen die Frauenbrüste eh schon in jeder zweiten "Bulle von Tölz" -Folge um die Ohren, aber in Amerika reichte es im Voraus schon mal zum Skandal, bis natürlich die ersten einen Blick auf die Storyline, die Kritiken und den Film an sich warfen.
Nicht nur, daß man hier mit plattesten Klischees totgeschmissen wird (in den ersten zehn Minuten), man hat sich auch noch für eine angebliche Hauptdarstellerin entschieden, die das lebende Equivalent zu einer aufblasbaren Beate-Uhse-Puppe ist. Ähnlichkeiten zu Barbie sind unübersehbar, nur ein Gesichtsausdruck überhaupt, und der ist dank des ständig wie für den nächsten Blowjob offenstehenden Mundes genauso obszön wie der Versuch, uns das als abendfüllenden Film zu verkaufen.
Garniert mit ein paar Möpsen und lahmen Tanznummer beginnen die Probleme nach gut einer halben Stunde, wenn zum Ärger über die Klischees auch noch die Langeweile kommt, denn die Storyline könnte auch von meinem sechsjährigen Neffen stammen.
Mit dem Finger auf der Vorspultaste läßt sich das vielleicht noch ertragen, aber in voller Lauflänge kommt das Oberweitengeschwenke doch eher einer Folterstunde gleich.
Natürlich sieht die Sache anders aus, wenn wir diese filmische Nullzone von Anfang an als eine Form der Satire verstehen wollen, ganz einfach, weil kein Regisseur mit Talent so viel Scheiße auf einmal produzieren kann.
Das löst dann zwar ein wenig Verständnis für das Gehüpfe aus, doch für eine echte Satire fehlen dann doch die entscheidenden Pointen und Überspitzungen. Und wenn ich dann noch bedenke, daß Verhoeven schon bei "Starship Troopers" mit seinem Satireversuch bedenklich versagt hat, fürchte ich mal, daß das kein Versehen, sondern ernste Absicht war.
Eine filmische Niete vor dem Herrn. Gefällt sicher Trashfans und dem einen oder anderen pubertierenden Teenager bzw. Endvierziger. (2/10)