Nicht Woodstock, sondern besser
Es ist ein Wunder das dieses sensationelle Musikereignis überhaupt auf Film gebannt wurde, denn nach den langen physischen und psychischen Strapazen zu seinem oft von der Kritik verrissenem Musical "New York, New York", muss sich Regisseur Martin Scorsese ( war gerade mit dem Schnitt von "New York, New York" beschäftigt) kurz vor dem zusammenbrechen befunden haben.
Und darum kam ihm die Aufforderung von "The Band" Tourmanager Jonathan Taplin wahrscheinlich sehr gelegen bei einem Abschiedskonzert von "The Band" mit dem Titel "The Last Waltz " mitzuarbeiten.
Nach 15 gemeinsamen Jahren auf Tournee waren die fünf Bandmitglieder ( Robbie Robertson, Levon Helm, Rick Danko, Garth Hudson und Richard Manuel ) bereit für eine Trennung und wollten dies mit ihren Fans und Freunden feiern und schufen damit eines der größten Musikspektakel der Rockgeschichte.
Die Künstler, darunter Bob Dylan, Neil Young, Eric Clapton, Joni Mitchell, Van Morrison, Neil Diamond und Muddy Waters trafen sich am "Thanksgiving Day" 1976, zusammen mit "The Band"in San Francisco,
wo sie ein über 7 stündiges Rockfestival veranstalteten. Der Film zeigt zwar davon nur 115 Minuten, verliert aber trotzdem nicht seine packende Atmosphäre. Die 12 Songs von "The Band" und die Songs von den anderen Interpreten ,die Teilweise nachgedreht worden sind (wie der Klassiker "The Weight"),sind von einigen Interviews unterlegt, die Regisseur Scorsese mit den "Band"-mitgliedern geführt hat und geben so einen kleinen Einblick in die Welt des Rock'n'Roll. Neil Young, der vor seinem Auftritt Kokain genommen haben soll und Bob Dylan bieten mit ihren Hit's "Helpless" und "Forever Young" den Höhepunkt der Gästeliste.
Die Musikstücke wurden von Starkameraleuten wie Laslo Kovacs (Easy Rider), Michael Chapman (Wie ein wilder Stier) und Vilmos Zsigmond (Unheimliche Begegnung der Dritten Art) abfotografiert und bieten dadurch ein höchst ästhetisches Bildniveau.
Martin Scorsese, der dieses Zeitdokument als seine bis dahin beste und persönlichste Arbeit bezeichnet hat, gewährt dem Zuschauer ein unglaubliches Musik/Filmerlebnis und ist darum mit 10 Punkten zu bewerten, dennoch lässt sich der Musikfilm nicht mit "normalen" Filmen vergleichen.
Einer der besten Musikfilmdokumentationen!