John Q. Archibald ist ein nicht gerade wohlhabender Fabrikarbeiter der schon Probleme damit hat die Miete für sein Haus zu zahlen. Als dann sein Sohn eines Tages bei einem Baseballspiel mitten auf dem Platz zusammenbricht stellt sich heraus das er ein krankes Herz hat, das etwa dreimal so groß ist wie ein normales gesundes. Die einzige Möglichkeit den Jungen zu retten ist eine Herztransplantation, anderen falls kann John dem Jungen zu Hause nur einen möglichst angenehmen Tod mit einer Reihe von Schmerzmitteln bereiten. Doch John's Versicherung hat ihm ohne sein Wissen die Vollversicherung entzogen, und so muss er nun die 250.000 Dollar für die Transplantation zahlen, 75.000 davon im Voraus allein schon um den Jungen auf die Warteliste für das passende Herz zu setzen. John versucht alles um das Geld aufzutreiben, er verkauft sein Hab und Gut, startet Kirchenspendenaufrufe, und versucht sogar Spendenaufrufe über das Fernsehen zu starten - vergebens. Als sein Sohn dann auch noch die Station verlassen soll startet John eine verzweifelte Geiselnahme. Seine einzige Forderung: Ein Herz für seinen Sohn.
"John Q" ist ein Drama das dem Zuschauer wirklich unter die Haut geht, nicht zuletzt weil man sich mit dem Protagonisten - einen einfach aus dem Leben gegriffenem Durchschnittsmann - super identifizieren kann. Auch wird in dem Film klar wie verkommen gerade das Gesundheitssystem ist und das Menschen die nicht in der Lage sind ihre Behandlung zu bezahlen wie Müll wieder auf die Straße geworfen werden - völlig egal wie ernst ihr Zustand auch ist. "Wenn du später mal groß bist dann verdiene so viel Geld wie möglich, mit Geld ist alles viel einfacher", diese Worte von John Q. Archibald im Film treffen wohl genau dass was der Film zeigen, und zeitgleich auch stark kritisieren will. Allerdings läuft das ganze auch nicht auf ein Ultra-Happy-End hinaus bei dem John damit durch kommt mehrere Menschen den ganzen Tag lang festzuhalten und eine Notaufnahme zu blockieren. Gleichzeitig widmet sich der Film aber auch ein wenig den Medien und zum Teil auch der Gesellschaft an sich, so hat man zum einen den ständig wieder auftauchenden Reporter der die versteckten Überwachungskameras des Krankenhauses und das Telefongespräch zwischen John und seinem Sohn anzapft und kurz darauf nur noch an seinen Aufstieg im Sender denken kann.
Die schauspielerische Leistung von Denzel Washington ist wirklich begeisternd, besonders wenn man sich mal den Dialog zu seinem Sohn ansieht kurz bevor er ihm sein "ganz spezielles Spenderherz" schenken will, eine der wohl wichtigsten Szenen im Film. Die anderen Darsteller wissen ebenso zu überzeugen und senken die Atmosphäre nicht, einzig Ray Liotta der in einer mehr oder weniger kleinen Rolle auftritt weiß nicht so recht zu überzeugen - meines Erachtens nach zumindest. Ansonsten ist die Story wirklich einfühlsam gestaltet, John, agiert mehr menschlich als bedacht. Einige Passagen wirken zwar einen Tick zu hollywood-mäßig, aber letztendlich ist der Film wirklich gut.
Sollte man sich wirklich mal ansehen, eine Aussage hat der Film auf jeden Fall - und die kommt an.
8/10