"John Q" ist ein Drama aus dem Jahr 2002, mit Denzel Washington in einer packenden Hauptrolle. Der Film erzählt die bewegende Geschichte von John Quincy Archibald (Denzel W.), einem gewöhnlichen Mann, mit einem gewöhnlichen Job und einem gewöhnlichen Gehalt, der aufgrund seines Sohnes in eine außergewöhnliche Notsituation gerät.
Die Handlung dreht sich um Johns verzweifelten Versuch, das Leben seines schwer kranken Sohnes Michael zu retten, der eine bisher unentdeckte Herzkrankheit hat. Als er erfährt, dass seine Krankenversicherung die dringend benötigte Herztransplantation nicht abdeckt und er die finanziellen Mittel nicht aufbringen kann und ihm keine Institution wirklich helfen will, sieht John keine andere Möglichkeit mehr, als schlussendlich die Notaufnahme und den zuständigen Herzchirurgen des Krankenhauses als Geisel zu nehmen um endlich genügend Druck zu haben, um seinen Sohn zu retten und ihn endlich auf die Spenderliste zu befördern.
Anfangs vermutete ich, John würde jeden Moment auf die Idee kommen, Banken zu überfallen um genügend Geld zusammen zu klauen, damit die Operation und die übrigen Kosten beglichen werden können. Aber diese Handlung ist noch wesentlich dramatischer und mitreißender, als meine ursprüngliche Vermutung.
Neben Denzel Washington liefern auch die anderen Schauspieler einen guten Job ab. Die Geiseln stehen, wie sollte es bei dieser Geschichte auch anders sein, auf Johns Seite. Robert Duvall beispielsweise gibt einen ähnlich "coolen" Cop wie in "Falling Down" ab.
Lediglich als John auf die Idee kommt selber als Spender für seinen Sohn durch einen Selbstmord zu fungieren, wird es meiner Meinung nach etwas sehr melodramatisch und es kommt zu einem Showdown, als zeitgleich tatsächlich ein Spenderherz gefunden wurde, während er sein Leben beenden will. Ob man dieses zusätzliche Drama wirklich noch gebraucht hätte, ist etwas fragwürdig, aber schadet der eigentlichen Handlung nicht.
Insgesamt ist der Film ein fesselndes Drama, das einen mit einer moralischen und ethischen Zwickmühle konfrontiert. Wenn das Gesundheitssystem versagt und einem keine eigentlich zuständige Stelle helfen will, obwohl man Jahre lang gearbeitet hat und seine Versicherungsbeiträge gezahlt hat, wer ist dann der wahre Übeltäter?
Natürlich rechtfertigt das eigentlich nicht eine solche Aktion, wie die des Familienvaters John, der aus absoluter Verzweiflung handelt. Aber wenn man alles andere ausgeschöpft hat, dann ist die berechtigte Frage, was man noch machen soll? Dies ist eine Frage die, insbesondere wenn man nicht in der Situation steckt, nur sehr schwierig zu beantworten ist.
Der Film basiert zwar nicht auf einer wahren Begebenheit, aber natürlich gibt es viele Fälle in denen Menschen sterben oder stark eingeschränkt sind, weil eine Versicherung aus fadenscheinigen Argumenten nicht zahlen möchte und auf Zeit spielt. Das macht einem der Film noch einmal bewusst und macht ihn deshalb auf jeden Fall zu einer Empfehlung.