Zu erst einmal eine ganz einfache Botschaft: Kauft oder schaut euch nicht diesen Film an!
Was Andreas Bethman hier als "Film" serviert ist eine Lächerlichkeit vor dem Herrn und eine Beleidigung für jede Gehirnzelle, die beim Ansehen nicht sofortigen Selbstmord begeht. Wie und warum sollten sich also normal denkende Menschen dieses Machwerk antun?
Das "Wie" ist klar. Ohne hier zu allzu großem Drogenkonsum aufzurufen kann dieser sicherlich nicht schaden und zusätzlich sollte man sich in einer Gruppe Genre-erfahrener Filmfreaks befinden, um dem Ganzen dann doch etwas abgewinnen zu können. Auch wenn der Streifen klägliche Versuche unternimmt an alte D'amato-Klassiker zu erinnern, so gelingt das maximal bei der Musik.
Wo wir auch gleich beim besten Aspekt von "Insel der Dämonen" sind, nämlich der charmant-oldschooligen Synthie-Musik. Wären jetzt die Szenen vielleicht spannend angeordnet oder würde das Ganze einer Dramaturgie folgen, so würde sie bestimmt klasse wirken. Tja, würde.
Denn das war es dann auch schon wieder mit den guten Aspekten.
Fangen wir doch gleich bei der lächerlichen Story an. Eine Frau verstaucht sich das Bein, ein Typ hilft ihr und Beide verabreden sich zum "aufs Meer" fahren, die Frau bringt dann auch Freundin mit, Typ wird durch Mini-Ritz am Finger (der aber blutet als hätte er eine Hauptschlagader getroffen) in Dämon mutiert und bringt eine Frau um.
Dafür braucht "Insel der Dämonen" dann auch schlappe 50 Minuten in denen so ziemlich gar nichts passiert.
Ob jetzt minutenlange Kamerafahrten durchs Meer zu sehen sind oder der Dämon etwa eine gefühlte halbe Stunde brauch um eine Treppe hochzugehen und uns die Kamera pausenlos mit wackelig-nerviger "Dämonen-Perspektive" foltert, so dass man nachher mit der Gewissheit vor dem Fernseher sitzt, dass Bethmann es anscheinend nicht besser weiß.
Statt dann nämlich bei einer Wiederveröffentlichung sein Werk nochmal runterzukürzen und zu verändern werden dem geneigten Seher in der "Dämonenbrut-Box" sogar 11 zusätzliche Filmminuten angetan. Ach du lieber!
Aber zurück zum Film. Die durch die Bank sauhässlichen Darsteller nerven mit Dummdialogen aus der Rammelkiste, die sogar selten so bescheuert sind, dass sie wieder Spaß machen. Hier kann man maximal die unglaublich nuschel- und grummelig gesprochenen Ein- und Ausleitungs-Texte erwähnen, die in ihrer grenzenlosen Infantilität schon wieder Freude machen.
Davon das der Film ein Schneckentempo in der Erzählung vorlegt kann eigentlich auch keine Rede sein, denn das wäre eine Beleidigung für die sich im Gegensatz dazu rasant fortbewegenden Tierchen.
Aber hat man die ersten fünfzig Minuten überstanden kommt es auch schon zum "Endfight", denn mir nichts dir nichts kommt mal eben der Proll-Klon von Van Damme durchs Bild gehüpft, macht einige Moves und verprügelt und tötet die übriggebliebene Frau.
Da das aber relativ schnell geht, darf sich der Überlebende dann nochmal lang und breit an die Geschehnisse erinnern. Klar, ist ja auch schon etwa... öh... eine Minute her und bei dem geistigen Zustand der Leute die sich so etwas freiwillig anschauen, Drogen hin, Gehirnfäule her, ist das ja schon eine ziemlich lange Zeit. Damit es nicht langweilig wird, schneiden wir auch nochmal eine ellenlange Unterwasserkamerafahrt mit rein. Des passt scho!
So, hab ich noch was vergessen? Oh ja, stimmt, die Effekte!
Aber da geht es mir wie Bethmann, der hat offensichtlich das Gleiche durchgemacht wie ich. Bis auf angeklebte, extralange Finger- und Fußnägel sowie Faschingskostümen aus dem Sommerverkauf von vor zehn Jahren gibt es absolut nichts nennenswertes.
Außer vielleicht man ergötzt sich an absolut schlampig ausgeführten Splatterszenen, bei denen das Blut Homemovie-typisch in hektolitern fließt, die Opfer trotzdem noch weiterzappeln und mit den ausgerissenen Organen rumgespielt wird, damit der gore-geile Fan auch ja nicht den Eindruck hat, etwas verpasst zu haben.
Aber damit dafür endet dieses filmische Folterinstrument aller erster Güteklasse halt schon bereits nach 70 Minuten. Und hier wären wir dann schlussendlich auch bei der Frage:
Warum sollte man sich dieses Machwerk antun?
Da kommen dann drei Möglichkeiten zum Tragen:
1.) Man weiß es nicht besser und nimmt den Streifen dank dem doch nett reto-mäßigen Cover mit.
2.) Weil man nach dem Anschauen so ziemlich JEDEN anderen Film als großes Meisterwerk feiert. Und wenn ich JEDEN sage meine ich auch: JEDEN!
3.) Weil man knallharter Filmmasochist ist und sich gerade über die schiere Peinlichkeit des Gezeigten amüseren kann, auch wenn dafür eigentlich viel zu viel Leerlauf in der Handlung vorherrscht.
Wie man es auch dreht und wendet, etwas positives über diesen Schund zu sagen fällt beim besten Willen nicht leicht und auch wenn man den Streifen geschenkt bekommt, so sollte man es sich dreimal überlegen, ob man ihn dann auch wirklich anschaut.
Ihr wurdet gewarnt!