Joel Silver und Gilbert Adler gründeten 1999 die Horrorschmiede Dark Castle Entertainment. In regelmäßigen Abständen produzieren sie diverse Horrorfilme, wobei es auch einige Ausnahmen gibt, was das Genre anbelangt. "The Hills Run Red" gehört auch dazu, ein für die Schmiede ungewöhnlich brutaler Slasher von Regisseur Dave Parker (The Dead Hate the Living!, Kraa! The Sea Monster).
In den 80er Jahren drehte der Regisseur Concannon (William Sadler) den extrem blutigen Horrorfilm "The Hills Run Red". Doch seit seiner Fertigstellung ist der Film verschwunden, der filmbegeisterte Tyler (Tad Hilgenbrink) will der Sache auf den Grund gehen. Er spürt Concannons Tochter Alexa (Sophie Monk) auf, welche ihn, seinen Kumpel Lalo (Alex Wyndham) und Freundin Serina (Janet Montgomery) zum damaligen Drehort bringt. Mitten in den Wäldern stoßen sie auf Concannons Haus und auf den Killer Babyface aus "The Hills Run Red". Es scheint so, als wäre der Film doch noch nicht abgedreht, denn der Killer wird erst ruhen, wenn alle tot sind.
Dave Parker hat etwas begriffen und damit ist er vielen seiner Kollegen weit voraus. Denn wenn schon keine innovative Story vorhanden, drückt man wenigstens auf die Tube und man kommt hier mit knappen 78 Minuten aus. Trotzdem ist die Einleitung ein wenig lang geraten, doch immerhin haben wir es hier mit reiferen Charakteren zu tun, die üblicherweise etwas oberflächlich bleiben. Aber gut ausgearbeitete Charaktere waren noch nie die Stärken eines Slashers, es gilt ja auch die Handlung voranzutreiben, um möglichst schnell zum Wesentlichen zu kommen. So geht Tyler der einzigen Spur nach, nämlich Concannons Tochter Alexa. Doch die ist nicht nur Stripperin, sondern hängt auch an der Nadel. Tyler hilft ihr clean zu werden, im Gegenzug soll sie ihn zu den Drehorten von "The Hills Run Red" führen, denn ihr Vater nahm sie damals überall hin mit. Tyler, Lalo und Serina drehen so eine Art Doku, interviewen auf ihrer Reise einige Leute, bevor man sich zu Concannons Haus aufmacht. Den typischen Klischees kann man ein wenig aus dem Weg gehen, denn alle Handys funktionieren einwandfrei, Lalo hat zur Sicherheit eine Waffe dabei und sogar einige Fackeln sollte mal die Taschenlampe nicht funktionieren. Dennoch läuft die Gruppe dem Killer Babyface direkt in die Arme. Den Namen trägt der Killer, weil er sich damals mit einer Schere die Haut vom Gesicht schnitt, dies ist in einigen Rückblenden zu sehen und sich als Maske das Gesicht einer Babypuppe annähte.
Nur das anziehen der Spannungsschraube ist nicht unbedingt Parkers Stärke. Gruselig ist "The Hills Run Red" allemal, aber es fehlen Höhepunkte. Stattdessen gibt man sich dem blanken Terror und der Folter hin und zweitweise geht es hier ganz schön zur Sache. Denn Babyface geht ziemlich rabiat ans Werk und macht seinen Opfern mit verschiedenen Werkzeugen den Garaus. Das Blut spritzt in ganzen Fontänen, in einigen Szenen wurde mit CGI nachgeholfen, doch der Großteil der F/X ist handmade. Auf einen hohen Bodycount muss man verzichten, doch besonders die zweite Filmhälfte ist eine einzige Hetzjagd und Folterei. Erfreulicherweise hält der Plot noch kleinere Überraschungen parat, denn nicht nur Babyface macht der kleinen Gruppe das Leben zur Qual. Und wie viele Genrevertreter dieser Art, wartet "The Hills Run Red" nicht unbedingt mit einem positiven Ende auf den Zuschauer. Die Darsteller machen ihre Sache ordentlich, mit Tad Hilgenbrink (Lost Boys 2 - The Tribe, Fantastic Movie) und William Sadler (Ritter der Dämonen, Trespass) sind zwei bekannte Gesichter mit an Bord, besonders Sadler verkörpert seine Rolle mit viel Elan.
Eine blutige Schlachtplatte für den Genrefan, die storytechnisch ein paar Haken schlägt. Von Parker sauber inszeniert, stets solide spannend und ohne Längen auskommend. Den Darstellern kann man keine Vorwürfe machen, allerdings mangelt es "The Hills Run Red" an echten Höhepunkten und in der Einleitung hätte man sich ein bisschen kürzer fassen können. Kurzweilige Kost, die auch den Gorefan erfreuen dürfte.