Review

"Taste of Flesh" sollte in seiner Eigenschaft als ultrabillig abgedrehter Hostel-Abklatsch als Amateurproduktion geführt werden: eine handvoll Laiendarsteller übt sich im Aufsagen dämlicher Einzeiler und alle versuchen dabei möglichst natürlich zu wirken, eine verwackelte Handkamera nervt mit "experimentellen" close-ups in schlecht ausgeleuchteten Kulissen, das Drehbuch bestand scheins nur aus einer Stichwortsammlung und der Rest der Inszenierung wurde mal eben so vor Ort frei improvisiert. Interessiert sich dennoch jemand für die Handlung? OK, here we go:

Vier durchaus tageslichttaugliche Mädels erhalten per anonymen Hinweis unterm Scheibenwischer eine Einladung zu einer suuuuupercoolen, aber voll "geheimen" Party. Vor Ort stellen sie jedoch fest, dass besagtes Etablissement (man denke sich eine schäbige Lagerhalle im Industriegebiet nach Feierabend) von allen guten Geistern verlassen ist. Dennoch gehen die Damen (wohl noch immer auf der Suche nach der Party) im Dunkeln auf Entdeckungsreise und werden ob so viel Blödheit verdienterweise von zwei bösen Buben eingesperrt. Solange die Mädels noch gemeinsam unterwegs sind wird nun erst mal ganz viel dummes Zeug gebrabbelt, alsbald trennt man sich jedoch - ganz im Sinne des Drehbuchs - und wird alsbald von den beiden durchgeknallten Psychopathen peu á peu zerlegt.

Ist es ferner erwähnenswert, dass sich einer der beiden Psychos für einen Meisterkoch hält (wohl durch zu viele Kochsendungen traumatisiert) und seinen geistig sichtlich minder bemittelten Kumpel (stets mit Kartoffelsack überm Kopp) bekocht, während dieser die "Beute" heranschaffen muss? Wohl kaum. Viel eher mag ein potentiell zugeneigtes Publikum den Hinweis zu schätzen wissen, dass man Geschnetzeltes kaum zu sehen bekommt (die zu erwartenden Grausamkeiten finden entweder im off statt oder wurden absolut dilettantisch umgesetzt).

Exemplarisch für die Nonsenshandlung (Vorsicht! Riesenspoiler!) sei mal auf die Szene verwiesen, in der nach dem Verschwinden der ersten Braut die übrigen drei Mädels beschließen, sich erst mal eine Runde aufs Ohr zu hauen. Ja, genau so und nicht anders würde sich in einer solchen Situation bestimmt jeder vernünftige Mensch verhalten. Und wenn man als Opferlämmer schon vier Damen hat, dann sieht das Drehbuch natürlich auch vor, dass diese für die Zielgruppe des Films auch mal die Hüllen fallen lassen. Ansonsten darf man aber überwiegend die Gewohnheiten der beiden Psychos verfolgen, wobei die Kamera ganz schonungslos auch dann noch draufhält, wenn diese rülpsend Bier trinken oder eine längere Sitzung auf dem Klo haben.

Was mir immerhin das Stichwort für das Fazit liefert:

Dieser Film ist scheisse.

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