#9 (2009)

Inhalt:
Auf der Erde existiert kein Leben mehr, alle Menschen, alle Tiere und alle Pflanzen wurden im Krieg zwischen Menschen und Maschinen zerstört. Bis auf ein paar wenige Maschinen und ein paar Stoffpuppen existieren sonst nur noch Ruinen und Schrott.

Kritik:
Der Regisseur Shane Acker schuf schon 2005 den gleichnamigen Kurzfilm '9', und begeisterte mit diesem Werk einige nahmhafte Produzenten wie Tim Burton, die mit ihrem Namen gerne für diesen Film herhalten.

Mit '9' weicht Acker vom Stil kaum von dessen früherer Kurzfilm-Vorlage ab, und das ist auch gut so, denn die kräftig aufgemotzte und aufpolierte Neuverfilmung kann sich sehr sehen lassen und weicht glücklicherweise vom üblichen Disney und Pixar Animationsschema ab. Denn hier ist alles düster und manchmal auch traurig, es gibt Opfer, die es in üblichen Animationsfilmen selten (...nie) gibt. Auch die Figuren sind erfrischend anders, und doch wunderbar umgesetzt. Die Stofffiguren, zusammengezimmert aus allerlei Resten, so scheint es zumindest, wirken einfach und sympatisch zugleich, und können trotz aller Andersartigkeit, ohne ein süßes rosaweißes Häschen zu sein, auf ganzer Linie als Charakter überzeugen.

Die Geschichte an sich ist nicht neu, und dafür gibts von mir auch keinen Innovationspunkt, aber auch alte Ideen sind gut umgesetzt schön anzusehen! Hier dreht sich alles um den Weltuntergang, der die Folge einer Auseinandersetzung zwischen Menschen und Maschinen ist, die sich selbstständig gemacht haben. Das kennt man sowohl aus 'Matrix', wie auch aus 'Terminator' oder aus 'Die Echelon Verschwörung'... und sicher noch aus einigen anderen Filmen. Doch die Umsetzung in '9' ist nicht schlechter als die besseren Filme dieses Genres! Die Dialoge, oder vielmehr die Monologe, die Gedankengänge einiger Darstellerpuppen, haben hohes Gewicht in punkto intelligenter Aussagen. Es gibt, besonders im Englischen, sehr schöne und wohltuende Sätze. Den Tiefgang dieser Sätze würden Kinder nicht verstehen, insofern ist dies ein Animationsfilm für Jugendliche und Erwachsene, denn auch der Gruselfaktor ist für Kinder zu hoch. Es gibt Szenen, bei denen Puppen die Seele ausgesaugt wird, was wahrscheinlich nicht wirklich geeignet für Kinder ist. Als Gesamtpaket bietet der Film beste Unterhaltung für ein erwachsenes Publikum.

Die Atmosphäre ist genau so, wie man es von einem Film verlangt, für den Tim Burton seinen Namen hergibt. Durchweg sehr gelungen, auch die Animationen sind auf allerhöchstem Niveau. Die Lichteffekte, Feuer- und Explosionsdetails oder technischen sowie dramaturgischen Einfällen können allesamt als Leckerbissen bezeichnet werden!

FAZIT:
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Dieser Animationsendzeit-Film überzeugt von Anfang bis Ende. Ein äußerst erfrischender Beitrag zum Genre Animationsfilme für Erwachsene, bei dem das kindlich-sympatische trotzdem nicht zu kurz kommt und fein mit eingestreut wird. Nie kitschig oder überladen wurde das Thema Endzeit auf hohem animationstechnischem Niveau realisiert und kann allen wärmstens ans Herz gelegt werden. Verdiente 9 von 10 Punkten.