Alle Kurzkommentare


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kurz angerissen* erstmals veröffentlicht: 30.12.2012 Rückwirkend muss noch einmal konstatiert werden, dass der Dokumentarstil, der für den "Diktator" zum Teil ja zugunsten des Filmischen aufgehoben wurde, einfach am besten funktioniert. Thematisch setzt sich Sacha Baron Cohen in diesem Fall aber so extrem zwischen die Stühle, dass selbst erklärte Fans von "Borat" einen weiten Bogen um "Brüno" machen. Dabei hat sich daran, wie die Gags funktionieren, nichts geändert: Cohen bricht fließbandweise Tabus und lässt sie vor den Augen der (vermeintlich) uneingeweihten Komparsen auf diese niederregnen und suhlt sich zur Krönung auch noch minutenweise in deren ungläubigen Gesichtern. Funktioniert auch hier einwandfrei, aber man muss schon ein dickes Fell mitbringen können. *weitere Informationen: siehe Profil

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Genial, was sich der Typ alles traut. War Sasha Baron Cohen schon als Borat nichts zu peinlich, setzt er mit Bruno nochmals einen drauf. Als schwuler TV-Moderator der seinen Job verliert, versucht er alle Mittel und Wege berühmt zu werden. Die Gagdichte ist unglaublich hoch und man denkt sich fast jedes Mal "Oh mein Gott, das kann er doch jetzt nicht wirklich bringen" Aber er tut es! Das verrückte dabei ist, was er mit seinen Aktionen für Reaktionen von scheinbar ganz normalen Bürgern provoziert. Die Leute sollten sich in Grund und Boden schämen wenn sie sich selbst sehen. Respekt Sasha Baron Cohen!

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Das ist weder Satire noch Konterkarierung amerikanischer Prüderie, eher Fäkal und Primitivst-Humor. Schade, denn die Kunstfigur Ali G fand ich noch sehr gelungen.  Neben einer Arschenthaarung werden dem Zuseher Schamhaare und herumfliegende Geschlechtsteile entgegengehalten, wobei ein Penis dann Brüno "spricht". Der ganze "Witz" dieses Schunds besteht darin, wieweit man gehen kann, bis es dem Gegenüber,  z.B. Ron Paul zuviel wird. Jedem halbwegs gesunden und über Anstand und etwas Ethik besitzenden Menschen sollte es so gehen, wie jenem bedauernswerten halben Dutzend Probanden (gespielt oder echt), das sich in einer Szene als Kritiker bzw. Testpublikum einer geplanten und offensichtlich schwachsinnigen Fernsehshow gegenübersieht. Dessen Urteil: "Der mieseste Scheißdreck, den ich mir jemals ansehen mußte."

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Entgegen aller Skepsis kann Brüno seinen Vorgänger Borat tatsächlich übertreffen, weil Sacha Baron Cohen beim bewussten Brechen von Tabus diesmal noch eins draufgesetzt hat. Der begabte britische Comedian versteht es meisterhaft, als divenhafter Homosexueller das prüde, konservative Amerika zu provozieren und ganz hässlich dastehen zu lassen. Nicht Brüno ist schwulenfeindlich, sondern das, was er seinen Interviewpartnern an homophobischen Reaktionen entlockt. Baron Cohen gebührt für das Aufzeigen von Intoleranz in der US-Gesellschaft in Form einer derben Satire durchaus Respekt, egal ob alles gestellt ist oder nicht. Er hat sich bei der Ausarbeitung der Figur des Brüno auch selbst übertroffen: Dessen Körpersprache, Gaderobe und sein Kauderwelsch aus Englisch und Deutsch mit etlichen ulkigen Wortschöpfungen (unbedingt im OmU genießen!!!) sind perfekt aufeinander abgestimmt.

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