„Final Destination“ erweist sich als überraschend ungewöhnlicher Vertreter der von „Scream“ losgetretenen Teen-Horrorwelle.
Alex Browning (Devon Sawa) ist an sich ein ganz normaler Schüler, der mit seiner Schulklasse einen Ausflug nach Frankreich machen will. Doch vor der Reise häufen sich schlechte Omen je näher die Reise rückt. Dann hat er zudem noch eine Vision, dass das Flugzeug kurz nach dem Start explodiert. Recht geschickt streut der Film immer mehr Vorzeichen ein, die subtil, aber dennoch effektvoll Unbehagen beim Zuschauer erzeugen.
Alex bekommt einen Panikanfall und wird daher zusammen mit seinem Kumpel Tod Waggner (Chad Donella), dem Macho Carter Horton (Kerr Smith), dessen Freundin Terry Chaney (Amanda Detmer), dem Schwächling Billy Hitchcock (Seann William Scott), der schüchternen Clear Rivers (Ali Larter) und der Lehrerin Valerie Lewton (Kristen Cloke) der Maschine verwiesen – die kurz nach dem Start wirklich explodiert. Ist die Vision noch sehr detailliert, so kommt das wahre Ereignis im Film dann fast schon beiläufig – und schockt gerade daher sehr effektvoll.
Alle Insassen der Maschine sterben bei der Explosion, was die Angehörigen schockt, aber auch Alex zu einer Art Sonderling macht, denn alle sehr reserviert behandeln. Doch bald stirbt Tod unter seltsamen Umständen. Alex und Clear forschen nach und finden Unglaubliches heraus: Durch Alex’ Vision sprangen sie dem Tod von der Schippe und der will sie nun doch noch holen. Sie suchen nach einem Weg dem Schicksal zu entkommen...
Die Geschichte von „Final Destination“ ist ganz gut erdacht, wobei die eher ins Mystery-Genre gehörige erste Hälfte sicher die bessere ist, da hier noch viel Spannung aufgebaut wird und der Grusel subtil kommt. Gegen Ende wird der Film mehr und mehr zu einem übernatürlichen Slasher, der sich in gewohnten Bahnen bewegt und daher nicht mehr ganz so spannend wirkt. Dafür sind die Wendungen recht gut und das Drehbuch besitzt nur wenige Schnitzer, z.B. das die Beziehung zwischen Alex und Clear zu nebensächlich behandelt wird oder dass sie nur durch den deus ex machina (hier Tony Todd als Leichenbestatter mit übernatürlichem Wissen) darauf kommen, dass der Tod hinter allem steckt.
Dafür kann „Final Destination“ vor allem in der ersten Hälfte ein dickes Atmosphäreplus verbuchen. Düstere Locations, Viel regen und subtil eingestreute, schlechte Omen verbreiten ordentliches Gänsehaut-Feeling, was dann gegen Ende bei der ’Flucht’ vor dem Tod dann nachlässt, da der Film recht konventionell daherkommt und seine Figuren nach dem 10-kleine-Negerlein-Prinzip dahinrafft, bis eine überschaubare Anzahl verbleibt. Dafür kommt die Endszene dann noch mal überraschend und relativ böse daher.
Highlights sind sicherlich die grotesken Unfälle, welche vom Tod inszeniert werden, um die Überlebenden doch noch zu erwischen. Diese sind kreativ und werden Slasher-mäßig recht spannend vorbereitet; ähnlich wie der Flugzeugexplosion passiert oft erst mal nur scheinbar etwas, bis es dann wirklich losgeht. Sicherlich ist der Film dabei nicht ganz so einfallsreich wie der Nachfolger, aber dafür ist bei „Final Destination“ die Story insgesamt gesehen besser und daher auch der komplette Film.
Devon Sawa agiert recht gut als Hauptdarsteller, doch die beste in der Darstellerriege ist sicherlich Ali Larter. Kerr Smith als Macho ist auch recht überzeugend, trägt teilweise nur etwas dick auf. Seann William Scott ist hier mal in der ungewohnten Schwächlingsrolle zu sehen (kein Stifler-Gehabe usw.), ist dabei aber nicht so erfrischend wie in seinen sonstigen Chaotenrollen. Die Nebendarsteller lassen auch keinen Grund zu meckern und der Gastauftritt Tony Todds ist recht charismatisch geraten.
„Final Destination“ ist ein spannender Horrorthriller, der gegen Ende jedoch sehr konventionell wird und daher einiges von der anfangs aufgebauten Spannung verschenkt.