Review


Inhalt:

China in einer früheren Epoche. Die Familie der Schwestern Lung Chin (Yuen Qiu) und Lung Yan (Yuen Chu) wurde von dem skrupellosen Killer und Drogengangster "Ghost Leg" (Hwang Jang Lee) brutal und fast bis zur Gänze ausgelöscht.
Beide Schwestern sind hervorragende KungFu-Kämpferinnen, und sinnen auf blutige Rache.

Sie begegnen ihrem Onkel (Pak Sha-Lik), einem Meister des KungFu. Dieser hat einen jungen Mann als Schüler aufgenommen, Ah Sam (Lau Kar Yung). Ah Sam ist jung, unerfahren und muss noch jede Menge lernen. Nur mit ihm aber kann die Rache gelingen. 
Um das Bündnis zu festigen, darf er sogar Lung Yan heiraten. Diese verweigert sich aber ihrem Ehegatten, nur wenn er sich im KungFu verbessert, darf er sich ihr nähern.
Ah Sam steigert seine KungFu-Skills, und erlernt vom Meister die Technik der "Hong-Fist". An einem einsam gelegenen Gehöft in den Bergen steht ein hartes Training an.

"Ghost Leg" selbst will die gesamte Familie Lung ausrotten, seinen Schergen gelingt es, den Tabak des alten Meisters zu vergiften, dieser überlebt dies aber.
Es kommt schließlich zum Show-Down, zum blutigen Kampf auf Leben oder Tod.....


Fazit:

Im Jahre 1978 entstand unter der Leitung des Regie-Routiniers Joseph Kuo (im Verbund mit Fong Cheung) für die Studios von "Jia´s Motion Picture" in Hongkong dieser flott-unterhaltsame, visuell bestechende Eastern, der jedoch auch durch unnötige, alberne Mätzchen sein Potenzial zu einem Top-Film verspielt.
In hell-klaren Bildern und satten Farben gehalten, in ansprechender urbaner Kulisse oder in schönen Outdoor-Locations, vor allem einem "Ausbildungs-Gehöft" in den Bergen, wie aus dem Bilderbuch, entwickelt sich hier eine einfache, zunächst fast zweigeteilte Storyline.

Zwei Schwestern, sie verloren ihre Familie, sie wollen Rache nehmen, sind schon exzellente KungFu-Fighterinnen, agieren aber vorsichtig und anonym.
Unabhängig davon, nimmt ihr Onkel einen jungen Mann unter seine Fittiche, bildet diesen schließlich aus, denn er ist ein Meister des KungFu. Und weiß zudem, nur mit männlicher Unterstützung kann man dem Villain beikommen, als sich schließlich die Wege der 4 endgültig kreuzen.
Mit dieser Begegnung lassen die Regisseure Kuo und Cheung somit diese beiden Stränge zusammenfließen, die Bilder sind visuell ansprechend, und die simple Story-Idee auch mehr als passabel umgesetzt.
Die Trainingssequenzen nehmen natürlich an Intensität zu, und alles mündet in den unvermeidlichen Show-Down gegen den bis dahin nur selten auftauchenden Bösewicht.

Und die KungFu-Action ist stark. Klassische Techniken, rasante Fight-Action, intensive Choreographien Hand-to-Hand und mit Waffen, und die letzte Viertelstunde ist Action-Total angesagt.
Klingt alles sehr gut, und "The Fearless Duo" hätte in der Tat das Potenzial gehabt, ein Top-Eastern zu sein.
Wäre da nicht die dusselige Comedy, die vor allem im Endfight in seiner letzten Sequenz stört, und auch sonst dem Streifen nicht unbedingt gut tut.
Was haben sich Joseph Kuo und Fong Cheung eigentlich dabei gedacht, kurz vor Schluss dieses an sich starken Endkampfs Lau Kar Yung  so dämlich in die Kamera stieren zu lassen, sowie ihn und Yuen Chu so dusselige Purzelbaum-Mätzchen in überhöhter Geschwindigkeit um den Villain herum absolvieren zu lassen, plus Piss-Gag?

Und damit den sehr guten Eindruck den man insgesamt von diesem Film hatte, in den letzten Sekunden derart auf´s Spiel zu setzen, das bleibt das Geheimnis der Regie.
Zuvor schon war die Comedy grenzwertig, Lau Kar Yung´s Zappeligkeit ein unnötiger Störfaktor..., ohne all dies, vor allem in der Endphase des Finales, wäre dieser Eastern ein Top-Film des Genres, da lege ich mich mal fest. Wurde der Film von den Verantwortlichen nicht vor Herausgabe gesichtet? Sonst hätte man das doch raus schneiden oder noch mal mit mehr Ernsthaftigkeit nachdrehen müssen. Die Mankos sind so dumm wie unnötig.

Lau Kar Yung ist der junge Heißsporn, der zur Kampfmaschine ausgebildet werden soll, von einem Meister, in dieser so typischen Ausbildungsstätte einer KungFu-Komödie, einem verlassenen Gehöft in einer sattgrünen Landschaft in den Bergen, wie aus dem Eastern-Bilderbuch. Eben so ein bisschen ala Jackie Chan. Doch am Ende kommt eben zuviel der Blödelei von ihm, wie schon erwähnt.
Er fällt ohnehin schon gegenüber den beiden Damen ab, die die Stars des Streifens sind: Yuen Qiu, eine etwas herbere Schönheit, die 2004 durch "Kung Fu Hustle" auch einem westlichen Publikum bekannt wurde, sie ist die etwas gesetztere der beiden Schwestern im Film. Yuen Chu die junge Dame hingegen, keck und selbstbewusst, kitzelt sie aus dem jungen Helden weiteres Potenzial heraus. Beide Frauen überzeugen auch in den Dialog-Szenen und sind gelenkige und beherzte Kämpferinnen.
Pak Sha-Lik ist der gealterte Sifu, nicht ala "Drunken Master" agierend, doch mit Herz und Härte, setzt er eigene Akzente.
Oberster Villain ist Genre-Ikone Hwang Jang Lee, der erst zum Schluss richtig ran, seine Ausstrahlung und Highkicks zeigen darf.

Natürlich lebt auch "The Fearless Duo" von der KungFu-Action und seinen Ausbildungssequenzen. Wie schon erwähnt, starke Choreographien, rasante und intensive KungFu-Action mit klassischen Techniken und kerniger Geräuschkulisse.
Und die die Ausbildung findet nicht nur an jenem pittoresken Gehöft statt, sondern auch im... Bett!
Yuen Chu zeigt hier eine spezielle Kata, KungFu-Stellungen analog eines Handbuchs deren Seiten weiter aufgeschlagen werden, und den Erläuterungen des Sifus aus dem Off gesprochen. Sowas habe ich auch noch nicht in einem Eastern zuvor gesehen.
Die KungFu-Action forciert sich immer mehr, leider wird sie durch besagte Mätzchen etwas herunter gezogen.

"The Fearless Duo" ist ein insgesamt sehenswerter Eastern, schön fotographiert, satte Farben, Bilderbuch-Kulissen, zwei starke Frauen, ein agiler Held, ein Sifu mit Herz und Härte, eine zweigeteilte Storyline und fast brillante KungFu-Action.
Wenn die dummen Mätzchen vor allem am Schluss nicht gewesen wären, wären mehr als 7/10 Punkten in meiner Bewertung herausgesprungen.

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