Man kann Clint Eastwood als großartigen Schauspieler als auch Regissuer bezeichnen und das nicht erst seit seinem Drama Million Dollar Baby. Erbarmungslos spielt weit entfernt von den typischen Westernhelden und zeigt eine brutale Welt, in der diese klassischen Revolverhelden sogar entmystiziert werden. Die Rolle von Richard Harris scheint auch nur in diesem Film aufzutauchen um diese Entmystizierung aufs deutlichste darzustellen und es funktioniert, auch wenn ich als Zuschauer zeitweise das Gefühl hatte, das dieser Handlungsstrang zu sehr vom Hauptplot ablenkt, so interessant er auch war. Die Haupthandlung allerdings hätte auch nie gereicht um dem Streifen die Klasse zu verleihen die er hat, denn es ist besonders Gene Hackman zu verdanken, dass der Film aufgrund der langsamen Erzählweise nie uninteressant wird, denn sein Part ist ein absoluter Höhepunt und das in jeder Szene in der er zu sehen ist.. Eastwood und Freeman spielen rutiniert doch Hachman schafft es seiner Figur mehr Leben einzuhauchen als es beide zusammen geschafft hätten und das ist bei zwei Charakterdarstellern dieser Klasse schon eine bechtliche Leistung.
Leider gibt es sonst nicht viel in diesem Film das besonders erwähnenswert wäre, doch gerade deswegen ist Erbarmungslos etwas besonderes, denn obwohl alles sehr schlicht daherkommt wirkt das Setting realitisch, was sehr wichtig für den Spannungsbogen ist und diesen ungemein bereichert.
Abschließend bleibt zu sagen, dass es sich hier um den wohl besten Western handelt den ich kenne. Alles wirkt sehr realistisch und nicht übertrieben. Die Schauspieler überzeugen mal mehr und mal weniger und es kommt nur in wenigen Passagen ein Gefühl der Langeweile auf. 8/10 Punkten von der Hangman-Station