Vor zehn Jahren wurde der Gynäkologe Dr. Kaltenbach in einem spektakulären Indizienprozeß – die Leichen seiner Opfer wurden nie aufgefunden – für die Ermordung von drei Frauen zu lebenslanger Haft verurteilt. Heute interessiert sich Jurastudentin Tanja brennend für den Fall, denn sie glaubt, daß Dr. Kaltenbach unschuldig hinter Gittern sitzt. Ihr Beweis ist ein scheinbar manipuliertes Foto. Der eiskalte Gynäkologe wittert in Tanjas Bemühungen die Chance, aus dem Gefängnis entfliehen zu können. Und richtig: Bald hat er die Praktikantin so weit, für ihn die Flucht zu arrangieren...
Wieder einmal befreit Christiane Paul einen Serienkiller aus dem Gefängnis (vgl. "Der Schutzengel"), doch nimmt dieses Mal die Flucht einige unerwartete Wendungen, die nicht unbedingt für jedermann im Vorfeld absehbar sind. In Markus Fischers "Zucker für die Bestie", einem durch und durch superben TV-Made-Psychothriller, wird das Ganze nämlich nicht zu einem typischen Maniac-on-the-Loose-Filmchen, sondern zu einem nuanciert vorgetragenen Katz-und-Maus-Spiel, bei man nicht immer weiß, wer jetzt nun das Opfer ist, und bei dem es vordergründig um Schuld und Sühne geht. Klassische Themen also, die Fischer durchaus modern an- und verpacken konnte. Als Gegenspieler der Paul brilliert Matthias Habich als diabolisch-verschlagener Frauenhasser, dem hier ein ähnlich bitter-süßes Happy End vergönnt ist wie Hannibal Lector in "Das Schweigen der Lämmer". So ist "Zucker für die Bestie" zu einer schauspielerischen Tour-de-Force geworden, die der aus "Der Sandmann" in nichts nachsteht. Für nervenzerrende Spannung ist also allemal gesorgt, so daß selbst Norman Bates eine Gänsehaut bekommen würde. Im TV matted (1,7:1). Des weiteren mit Rolf Hoppe, Gudrun Landgrebe, Alexander Radszun u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin