1969 drehte Mexiko´s Trashmastermind René Cardona Jr. das Remake eines eigenen Filmes, der gerade mal sechs Jahre zuvor entstanden war: Aus "Doctor of Doom" wurde "Night of the Bloody Apes" und packte in die Neuauflage wesentlich mehr Titten und Gewalt mit rein. Dabei war Cardona fast schon der Prototyp des südamerikanischen, wenn nicht sogar des internationalen Trashkinos geglückt: Verrückte Wissenschaftler, die an allerhand Innereien herumschnippeln; Frauen, die beim hysterischen Rumschreien schon mal nackte Brust entblößen und ein wildgewordener Affenmensch, der sich wie ein böser, irregewordener Hulk aufführt.
Das Ganze spielt natürlich nachts und zum Großteil in einem Labor, wo der Mad Scientist die bahnbrechende Idee hat, einem Menschen das Gehirn eines Gorillas einzupflanzen. Nun kann sich jeder an zwei Finger abzählen, dass sowas nicht lange gut geht. Der Typ verwandelt sich in eine Art Affen-Werwolf und macht alles platt, was sich ihm in den Weg stellt.
Für damalige Zeiten ist "Night of the Bloody Apes" überraschend gory ausgefallen. Neben mehreren expliziten Operationsszenen gehen auch die Morde des Affenmenschen wenig zimperlich von statten. Der Rest ist eine kaum langweilige, nicht mehr enden wollende Verfolgungsjagd: Affe schlägt zu - Toter! Wissenschaftler seziert auf dem OP-Tisch - Blut spritzt! Frau rennt durchs Bild - Titten raus! Ein bisschen mexikanisches Wrestling im besten Santo-Stil gibt es obendrein auch noch.
Sicher kann man auch diesem Mini-Klassiker die eine oder andere Schwäche unterstellen: Dass er gnadenos naiv ist und leider auch die eine oder andere Länge hat. Darüber kann man als Trashfan jedoch gnädig hinwegsehen, denn "Night of the Bloody Apes" hat durchaus Klasse, wenn auch eine für sich. In gewisser Weise war der Film seiner Zeit sogar voraus, wenn man für ausufernden Schlock was übrig hat. Was Geld gab´s jedenfalls ganz satt was zu sehen - immer mal davon ausgegangen, man gibt sein Gehirn selbst an der Kinokasse ab.