Nichts neues im Kriegsfilmgenre...04.10.2020
Worum geht es?
Ähnlich wie in der Erfolgsserie Band of Brothers folgen wir hier ein paar Marines bei Ihren Einsätzen rund um verschiedene Orte im Pazifik während der Auseinandersetzungen mit den Japanern im Zweiten Weltkrieg. Dabei sind die typischen Jungs mit an Bord...der verträumte Poet, der Badass Sergeant, der durchgeknallte Traumatisierte, man kennt diese Leute aus zahlreichen Kriegsfilmen. Am Ende der Miniserie sind Ehen geschlossen, Frauen verwitwet, Helden geboren und Tote zu beklagen – das aber alles nur auf Seiten der Amerikaner, da von der Gegenseite außer heftigem Widerstand nicht viel zu sehen ist.
Soll ich dafür Lebenszeit verschwenden?
Nein, eher nicht, außer man muß alles sehen, was es im Kriegsfilmmetier zu sehen gibt – eher etwas für Komplettisten.
Warum?
Sicher sind die Schlachtengemälde recht brachial und blutrünstig inszeniert, man ist auch sehr oft mittendrin, samt abgeschossenen Gliedmaßen und allem, was es an Brutalitäten bei heftigem Beschuß so an Wunden zu sehen gibt. Auch die Interviews mit echten Überlebenden, die jeder Episode vorangestellt werden, lassen Kriegsgreuel spüren – aber braucht man das, angesichts von gefühlt hundert weiteren Vertretern des Genres, die doch immer wieder das Gleiche berichten? Von der Freundschaft im Angesicht des Todes, von Verletzungen und der Zeit im Lazarett, vom Opfer des einzelnen zugunsten der Kameraden? Nicht unbedingt, vielleicht nur dann, wenn man auch mal was von einem weniger beleuchteten Schauplatz wissen möchte. Technisch ist die Serie über jeden Zweifel erhaben, aber sie schafft es nicht, den Betrachter mitfiebern zu lassen. Die Figuren sind zu eindimensional, und es gibt einfach keine Überraschungen. Man(n) stirbt eben – und ob man das in den Ardennen, in Okinawa, in Vietnam oder sonstwo tut, macht keinen großen Unterschied, wenn sich die Regie vor allem auf die Grundzüge des Genres, wie oben beschrieben, konzentriert. Sicher kein schlechter Beitrag zum Genre, aber eben auch kein besonders guter, teils sogar zäh, daher knappe 6/10.