Um die Schatzkarte zum Schatz im Silbersee zu bekommen, ermordet der skrupellose Gangsterboß Brinkley den Vater des jungen Fred Engel. Doch der alte Engel hatte nur eine Hälfte des Plans, die andere gehört dem Farmer Patterson. Kurzerhand entführen Brinkley und seine Männer diesen und seine schöne Tochter Ellen. Gemeinsam mit Winnetou und Old Shatterhand nimmt Fred Engel die Verfolgung auf, denn Ellen ist seine heimliche Liebe. Als die drei in das Gebiet der Utah-Indianer kommen, werden sie von Indianern angegriffen. Denn der hinterlistige Brinkley zerstörte ein Utah Dorf und lenkte den Verdacht auf Old Shatterhand. Während die Verfolger nun um ihr Leben kämpfen müssen, nähert sich Brinkley mit seinen Geiseln dem Silbersee.
Der Schatz im Silbersee ist der Ursprungs der berühmten Winnetou Filmgeschichte, der Beginn des bekanntesten Blutsbrüderpaares der serbischen Steppe (gedreht wurde wie immer im ehemaligen Jugoslawien) und eine wohl einmalige Karriere-Erfolgsgeschichte der Zweitbesetzungen. Sowohl Regisseur Harald Reinl (der dafür aber immerhin seine damalige Ehefrau Karin Dor mitbrachte), als auch Pierre Brice waren nicht die erste Wahl der Produzenten.
Das sich das Team erst finden mußte fiel mir besonders in einer Szene auf als Winnetou seinen Blutsbruder nicht nur siezte, sondern ihn anschließend auch noch mit Charlie ansprach. Solche Kleinigkeiten fallen aber meist erst dann auf, wenn man den Restfilm eh schon auswendig kennt. Das Storykonstrukt aber hier schon. Die klassische Gut gegen Böse Story wird hier auf recht naive, aber eben auch auf klassische Weise geschildert und war in den 60ern ein echte Kassenschlager.
Im Grunde ist es egal ob wie hier ein böser Colonel hinter einer Schatzkarte herjagt oder sonstein Schurke Land ergaunern möchte, wir haben eine Gruppe Fieslinge (immer gut am Score erkennbar), die Unschuldige bedrohen bis eben Winnetou und Old Shatterhand die Situation bereinigen und das Gute zum Sieg verhelfen. Einfach, aber effektiv.
Auffallend hier aber noch der Aufwand der Kulissenbauer. Das eigentliche Action Highlight findet mit dem Angriff auf die befestigte Patterson Farm schon recht frühzeitig statt. Hierzu stampfte man extra ein Originalgroßes Gebäude aus der Wiese, das wirklich eindrucksvoll aussieht. Dagegen wirkt der Showdown fast schon ein wenig schwächlich, denn der Böse wird nicht erschossen, sondern ersäuft schlicht an seiner Goldgier ohne jedes Eingreifen unserer Helden.
Auffällig auch die Star Power, denn neben den üblichen Verdächtigen gabs mit Götz George und Herbert Lom zumindest bei letzterem internationalen Flair. Etwas nervig allerdings, das mit Eddi Arent, dem reimenden Waschbärfellhut UND Ralf Wolter gleich drei Comic Reliefs dabei waren, was man in späteren Filmen zum Glück deutlich kürzte. Auch wenn alles aus heutiger Sicht etwas antiquiert wird, es leben die pathetischen Ansprachen, Schüsse die sich nach Knallfröschen anhören und Statisten die wie die örtliche Landjugend mit Wischmopp auf dem Kopf, die Indianer darstellen sollen.
8/10