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kurz angerissen* erstmals veröffentlicht: 20.04.2011 Und weiter sägt der gute Mann beharrlich an seinem guten Ruf. "Survival Of The Dead" ist eine optisch krude und inhaltlich arme Flucht des Regisseurs ins abgesteckte Revier. Die Mischung aus Inselhorror und Westernmotiven bringt's nicht, dazu noch unpassende Comedy-Momente an der Grenze zur Unfreiwilligkeit. Die sozialkritischen Momente werden inzwischen etwas in den Hintergrund gedrängt, haben aber, wenn sie mal auftauchen, nichts von ihrer Plakativität verloren. Splatter- und Suspensetechnisch fehlen die Schauwerte ebenso. Zombies als WItzfiguren - das funktioniert weder spannungstechnisch noch sozialkritisch. Dann doch lieber "Fido" gucken, der ist in dem Fach angesiedelt, in dem so ein Stoff laufen sollte: in der Komödie. *weitere Informationen: siehe Profil
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SURVIVAL ist mehr die Geschichte einer alten Familienfehde mit eingestreuten Gastauftritten von Untoten und unsympathischen Militärs anstelle eines echten apokalyptischen Szenarios, so wie man es von Romero eigentlich kennt und erwartet. Es ist beim besten Willen nicht nachvollziehbar, warum der Altmeister bei seinem mittlerweile sechsten Of-the-Dead-Film einen so merkwürdigen Weg einschlägt. Manche Einfälle, man denke etwa an den Versuch, die Zombies zum Fressen von Tierfleisch umzuerziehen, sind ebenso fragwürdig wie halbgar. Und der Gimmick mit der plötzlich auftauchenden Zwillingsschwester einer wandelnden Toten ist ja mal übler Daily-Soap-Nonsens. Aber Romero wäre nicht er selbst, wenn er nicht wieder manch sozialen Kommentar und einige atmosphärisch starke Momente eingebaut hätte. Die kreativen und zynischen Zombiebeseitigungsmethoden grenzen dagegen an Splatstick.
3
Ich hatte mir deutlich mehr von dem Film versprochen. Von den neueren Romeros war Land of the Dead sicherlich der Beste, Diary war durchweg nervig, und dieser Film jetzt eher eine Schlaftablette. Der Film basiert nur auf Headshots und sonstigen Shootouts, ohne das man die Zombies ernst nehmen würde. Eine beklemmende Atmosphäre wie bei 28 Days Later oder auch der Neuverfilmung von Dawn of The Dead wird hier so gut wie nie aufgebaut. Hiermit ist Romero, sowohl von der Story her, den Schauspielern und dem Budget in der Gattung der B-Filme angekommen. Keine Frage, Romero ist sicherlich der Erfinder des Genres der Zombiefilme, und meine Favoriten sind nach wie vor Dawn und Day of the Dead, aber Survival of the Dead war sicherlich der letzte neue Romero, den ich mir angeschaut habe, denn meiner Einschätzung nach wird Romero selbst die Qualität von Land of the Dead nicht mehr erreichen...
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Romero in Ehren, aber seine Zeit ist vorbei! Der Mann hat zwar das Zombiegenre sozusagen erfunden, aber was vor über 30 Jahren noch funktionierte, kann anno 2010 nun wirklich keinen mehr schocken. "Survival of the Dead" ist leider genau so öde und farblos, wie seine Vorgänger "Diary" und "Land". Unbekannte und untalentierte Schauspieler verstärken noch den ganzen B-Movie Charakter. Als Krönung gibt es dann noch Zombies, die genau so gefährlich und aufregend wie ein Kaffeekranz im Altersheim sind. Ne, wenn schon Zombiefilme der Neuzeit, dann bitte mit Pepp, aber nicht in diesem altbackenen Stil.