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„Gott schickt uns alle in die Hölle und der Teufel schickt uns sicher wieder zurück...“

Nach Zombiefilm-Altmeister George A. Romeros Neubeginn mit „Diary of the Dead“, der zudem seinen ersten Ausflug in die Found-Footage-Ästhetik bedeutete, gingen zwei Jahre bis zu dessen Fortsetzung „Survival of the Dead“ ins Land: 2009 wurde sein bis dato letzter Zombiestreifen veröffentlicht, der zudem wieder auf den o.g. Stil verzichtet und in US-amerikanisch-kanadischer Koproduktion entstand.

Auch auf der eigentlich beschaulichen Insel Plum Island vor der nordamerikanischen Ostküste bleibt man von der Zombie-Epidemie nicht verschont, wie die beiden Familienoberhäupter Patrick O’Flynn (Kenneth Welsh, „Der Exorzismus von Emily Rose“) und Seamus Muldoon (Richard Fitzpatrick, „Der blutige Pfad Gottes 2“) feststellen mussten. Und während O’Flynn die Ansicht vertritt, sich der Zombies jeweils schnellstmöglich durch Kopfschüsse zu entledigen, hält der religiöse verbrämte Muldoon dies für Sünde und plant, die Zombies zu domestizieren. Die beiden sind sich ohnehin seit jeher spinnefeind und es kommt zum offenen Konflikt, in dessen Folge O’Flynn samt Anhang vom Eiland verbannt wird. Soldat Sarge Crocket (Alan Van Sprang, „Phantom Punch“) und seine Männer halten sich gerade in der Nähe Philadelphias auf, als sie eine Videobotschaft O’Flynns erreicht, die von einer sicheren Gegend zu berichten weiß. Also begibt man sich auf den Weg dorthin und lernt O’Flynn schließlich persönlich kennen. Nachdem der Empfang wenig herzlich ausfiel, rauft man sich zusammen und macht zur Insel rüber, wo die Situation schließlich vollends eskaliert...

Crocket hatte man bereits im Vorgänger kurz als wenig skrupelbehaftetes Raubein kennengelernt, das die Protagonisten kurzerhand ausraubte. Seine Erzählstimme eröffnet Romeros sechstes „…of the Dead“-Vehikel, das mit der angedachten Zombiezähmung zarte Parallelen zu „Day of the Dead“, wenn auch unter etwas anderen Vorzeichen, aufweist und die zwischenmenschlichen Konflikte in den Mittelpunkt stellt, die das gemeinsame Überleben unnötig erschweren und in Romeros typischer Melange aus Kulturpessimismus und Zivilisationskritik einmal mehr illustrieren, das die Menschheit auch ohne Zombies früher oder später dem Untergang geweiht ist. Tatsächlich hat man die Zombieplage auf der Insel zunächst scheinbar im Griff, man legt die Untoten in Ketten oder hält sie in Ställen. Grundsätzlich klingt all das nach einer nicht unbedingt bahnbrechend innovativen, doch interessanten, durchaus vielversprechenden Grundkonstellation. Leider macht Romero daraus über weite Strecken einen miesen Action-Western mit komödiantischen CGI-Splatter-Einlagen, viel Geballer und zu häufig idiotischen Dialogen.

Glücklicherweise birgt das zerrüttete Vater-Tochter-Verhältnis der O’Flynns Potential, das Romero für eine an den spanischen Kollegen de Ossorio gemahnende „Reitende Leichen“-Szene inkl. Pferdebiss und eine ordentliche Portion Tragik gegen Ende ausschöpft. Auch darüber hinaus gelangen einige tragikomische Szenen wie die stumpf und roboterhaft ihren ehemaligen Tätigkeiten nachgehender Zombies sowie eine tatsächlich witzige Pointe. Auch die totale Eskalation auf Plum Island weiß dann doch mit einigen herben Splatterszenen gut zu unterhalten, in gleichem Ausmaße nervt jedoch das permanente „Erschieß mich, ich wurde gebissen!“-Mantra. Mit den genannten Qualitäten rettet Romero seinen vielleicht schwächsten Film in den Durchschnitt, ist von der Relevanz und ebenso verstörenden wie faszinierenden Wirkung seiner Tetralogie und seiner früheren Form jedoch weiter entfernt als O’Flynn und Muldoon von einem Friedensabkommen. Allzu leichtfüßig und mit humoristischem Augenzwinkern wollte Romero offenbar seinen Horror-Action-Western-Hybrid inszenieren, der daraus resultierend nicht Fisch, nicht Fleisch geworden ist und dem man zudem seine kostengünstige Machart empfindlich anmerkt, die eine konsequente Stimmung ebenso schmerzlich vermissen lässt wie die liebevolle, detaillierte Spezialeffektkunst eines Tom Savini.

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