Review

Boah, das is alles so ... nö!

Vorneweg: Ich konnte mit Romeros Zombiefilmen noch nie etwas anfangen, hielt damals im grassierenden Splatterfieber "Night of the living dead" für den Fehlkauf des Jahrhunderts, bin bei "Dawn of the Dead" erstmal eingeschlafen, habe den "Day" gleich vorsichtshalber ausgelassen um dann vom "Land of the Dead" so halbwegs zufrieden gestellt zu werden. Warum "Diary" damals tatsächlich 7 Punkte von mir bekommen hat, war wohl der niedrigen Erwartung geschuldet - und jetzt eben "Survival of the Dead" den ja sogar Anhänger des Mannes mit der Eulenbrille verreissen.

Weil schleichende Zombies in Filmen ohne Budget nicht so viel  Sinn machen, weil dann nämlich einfach zu wenige von denen da sind um wirklich bedrohlich zu werden, haben sich die Romero-Zombies einen kleinen Trick von "Doom³" abgeschaut.: Sie tauchen einfach plötzlich im Raum auf, selbst wenn dieser zuvor leer und verschlossen war. Ziemlich cool!

Eigentlich hätten Sie das aber gar nicht nötig, denn die Menschen haben mittlerweile ihren Überlebensinstinkt an den der Lemminge angepasst, so dass sie ihnen frewillig in die Arme laufen.

Weil sich Zombies, wenn sie nicht grade fressen, ziemlich zu langweilen scheinen, haben sie mittlerweile lustige Hobbies entwickelt und jäten Unkraut, schieben Schubkarren oder reiten durch das gar nicht so saftige Grasland - irgendein Zombie scheint auch hin und wieder den Rasen zu mähen.

Und weil sich der gute Brillen-Romero gedacht hat, dass Zombies die mit der Gartenharke umgehen oder Schweine hüten, irgendwie nicht so richtig bedrohlich sind, konzentriert er sich auf den Konflikt zwischen den Lebenden. Und weil der lustige Altmeister Menschen nicht so richtig mag, sind alle in dem Film irgendwie blöd oder böse, meist aber beides zusammen.

Weil die Geschichte aber trotz all der Klischeespannungen nicht so richtig in Fahrt kommen will, hat der Romero sinen kleinen Neffen an den PC gelassen und lustige Bluteffekte von der "Wie-bau-ich-mir-einen-C-Movie"-Seite herunterladen lassen. So kommt es, dass am Ende auf einmal ganz viele Zombies ganz fies sterben müssen, die Menschen ebenso.

Und weil der Romero Italiener mag, gibt´s am Ende auch ein ganz spannendes Westernduell und sogar das Pferd vom reitenden Zombie kommt wieder vor.

Das alles sieht bei Eulen-Romero dann aus wie ein Rosamunde Pilcher-Film mit Untoten in Zeitlupe und ist auch in etwa genauso spannend. Macht aber nichts, denkt sich der Romero, werden die sich trotzdem anschauen, werde ich wieder ein paar Jahre Ruhe haben um mir neuen Mumpitz auszudenken. Vielleicht mal was mit Zombiepferden.

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