Nach dem mäßigen "Diary of the Dead" lässt George A. Romero (Die Nacht der lebenden Toten, Zombie) die Zombieplage in die nächste Runde gehen. Doch spätestens nach "Land of the Dead" hätte er einen Schlussstrich ziehen müssen. Prägte er damals das Genre Horror mit seinen Beiträgen, so erreicht sein "Survival of the Dead" nicht mal den Durchschnittsbereich, obwohl wieder fleißig Kritik am Verhalten des Menschen geübt wird. Jedoch fehlt uns schon mal ein richtiger Sympathieträger, auch die schon ewig anhaltende Fehde zwischen Patrick O´Flynn (Kenneth Walsh) und seinem Rivalen Seamus Muldoon (Richard Fitzpatrick) lässt uns da eher kalt.
Jedenfalls kämpfen Beide um die Herrschaft auf "Plum Island", Patrick will jeglichem Untoten den Garaus machen, während Seamus auf ein Heilmittel wartet und die Zombies versucht um zu erziehen. Jetzt taucht auch noch Crockett (Alan Van Sprang) mit seinem Söldnertrupp auf der Insel auf, da sind Komplikationen vorprogrammiert.
Erneut sind die Menschen von den Untoten überrannt worden, über die Ursache lässt uns Romero komplett im Dunkeln. Auch spielen die Zombies hier nur eine untergeordnete Rolle, viel mehr die Bestie Mensch rückt in den Fokus.
Romero gelang es schon immer gut den blanken Horror mit Sozialkritik zu verbinden, doch in "Survival of the Dead" will dieser Mix nur bedingt funktionieren, weil man mit den Figuren überhaupt nicht mitfiebern kann. Die kommen alle vom Reißbrett und werden zudem von zweitklassigen Darstellern verkörpert. Besonders Crockett mit seinem aufbrausenden Verhalten vermag da zu stören, während man auch nicht richtig weiß, wen von den beiden Familienoberhäuptern man mehr hassen will. So sind es der namenlose Junge (Devon Bostick), Janet O´Flynn (Kathleen Munroe) oder die Soldatin Tomboy (Athena Karkanis), die es verdient hätten das Ganze zu überleben.
Doch bis beide Parteien sich richtig behaken, ist die zweite Filmhälfte schon angebrochen, schließlich müssen Crockett und seine Truppe erstmal auf die Insel gelangen. Bis dahin muss man sich nicht nur mit vielen Zombies herumärgern, sondern man entledigt sich auch drei selbst ernannten Jägern, welche die menschliche Hemmschwelle deutlich überschritten haben. Wieder mal sind es die Menschen, welche sich untereinander bekriegen, anstatt gemeinsam gegen die Zombieplage vorzugehen.
Dank der Konfrontationen in regelmäßigen Abständen, kann man "Survival of the Dead" einen gewissen Unterhaltungswert nicht absprechen. Auch der Gorefan kommt auf seine Kosten, denn es gibt dutzende von blutigen Einschüssen, ein paar Bisswunden und Durchbohrungen während man Ausweidungen und Fressorgien der Zombies auf ein Minimum reduziert. Doch etwas Etnscheidendes fehlt komplett, nämlich Spannung. Zwar wird die Truppe kontinuierlich dezimiert, aber eine Gänsehaut, geschweige denn Grusel will Romero nie gelingen. Und wo früher ein Tom Savini wahre Wunder in Punkto F/X vollbrachte, so übernimmt diesen Part der Computer. Auch die Masken der Untoten sind nur noch mäßig und der Großteil aller Effekte wurden mit dem Computer gemacht. Da sieht ein brennender Zombie, oder ein zerschossener Kopf schon mal lächerlich unecht aus.
Auch begehen die Charaktere hier den selben Fehler, den man dämlichen Teenies in diversen Slashern immer ankreidet. Man trennt sich ständig, schleicht allein durch die Wälder, obwohl sich noch viele Untote auf der Insel befinden, die Seamus noch nicht in seine Gewalt gebracht hat. Die sollen seiner Meinung nach resozialisiert werden und auf eine andere Nahrung als den Menschen zurückgreifen. Immerhin das Ende mit schlechten Aussichten hat Romero ganz gut hinbekommen, doch das restliche Potpourri lässt uns leider völlig kalt.
Ohne die geeigneten Charaktere kriegt Romero hier nichts gebacken, wären da nicht zahlreiche Konfrontationen, könnte man "Survival of the Dead" gleich ausschalten. Selbst seine Sozialkritik geht größtenteils flöten, zusätzlich ärgern schwache Darsteller und billige Effekte. Romero ist hiermit auf seinem persönlichen Tiefpunkt angekommen und setzt keinerlei Akzente mehr. Eigentlich ist sein Film kaum mehr zu unterscheiden vom sonstigen B-Zombiefilm, der in Massen vom Stapel gelassen wird.