Review

Die Kritik beruht auf der ungeschnittenen DVD-Fassung von Splendid!

"Survival Of The Dead" ist nach "Diary Of The Dead" ein weiterer und bislang der letzte Teil von George A. Romeros nicht tot zu kriegenden Zombie-Saga, die im Jahre 1968 mit "Night Of The Living Dead" ihren Anfang nahm und das Horrorgenre revolutionierte.

"Survival" wurde von vielen Fans gescholten und zerrissen - ein Grund mehr, mich des Filmes anzunehmen und ihn genauer unter die Lupe zu nehmen.

Halten wir zunächst einmal fest, dass dieses für Romerosche Verhältnisse recht bizarr ausgefallene B-Movie nicht wie das Alterswerk eines einstigen Kultregisseurs aussieht.
Und wenn man sich in der Filmlandschaft einmal umschaut, sind es  gerade die großen Meisterregisseure wie John Carpenter, Dario Argento und eben auch George A. Romero, die im Alter nicht mehr die Klasse ihrer früheren Werke erreichen, was zweifelsohne auch an den neumodischen Sehgewohnheiten des Publikums liegt, wogegen die Meister alter Schule machtlos sind.

Und um dem Geschmack des Massenpublikums gerecht zu werden kommen auch bei "Survival" kaum die Qualitäten der Ur-Trilogie um "Night/Dawn/Day Of The Dead" zum Vorschein.
"Survival" bietet die alte Zombiethematik in neuem Gewand - statt Gesellschafts- und Zivilisationskritik wie noch bei "Dawn" gibt es für das Publikum ein paar Schenkelklopfer in Form einiger Albernheiten und schrägen Gags - was für die Fans von Romero sicherlich befremdlich erscheint. Und so verkommt die einst - schon allein wegen ihrer Message als anspruchsvoll geltende Reihe - zur bedeutungslosen Massenware, zu einem typischen Popcorn-Movie.

Zwar versucht Romero noch krampfhaft mit seiner ländlichen Wild-West-Idylle an "Night" anzuknüpfen, doch CGI-lastige Effekte von teilweise irrealer und grotesker Absurdität lassen die Klasse der Originalfilme vermissen, so dass "Survival" vielfach wie eine überdrehte Splattercomedy im Stil von "Braindead" wirkt als wie ein Teil der eigentlichen Zombie-Reihe.

Über die Qualität der Splatterszenen lässt sich streiten und künstlich wirkende Effekte wie aus einem billigen PC-Game sind  heutzutage eigentlich Usus bei einem Film dieser Art. Ist das Budget knapp bemessen greift man eher zu den preisgünstigen CGIs anstatt auf anständige Handarbeit zu setzen.
Teilweise sind bei "Survival" die Splatterszenen sehr sparsam eingesetzt, weitestgehend dominieren Kopfschüsse das Geschehen und erst im Finale gibt es die eine oder andere obligatorische Ausweidung - sogar an einem Pferd.

Die Story ist absurd und auch hier versucht Romero angesichts der aufgestellten These, dass man die Untoten lehren könnte nicht Menschen, sondern Tiere zu fressen, an die Thematik aus "Day" anzuknüpfen. Gute Ansätze sind durchaus vorhanden, aber mit einem "reinen" Romero hat dieser Film nicht sehr viel zu tun.

Insgesamt gesehen ist "Survival Of The Dead" noch um Längen besser als "Diary Of The Dead" und über weite Strecken ist diese Zombie-Variante der TV-Serie "Bonanza" auch sehr unterhaltsam. Gewöhnungsbedürftig sind vor allem die eingestreuten Comedy-Elemente, die den Film natürlich auch etwas aufpeppen, aber genauso wenig mit Romero zu tun haben wie Ben Cartwright mit der "Shiloh-Ranch".

Für einen reinrassigen Romero ist dieser Beitrag zu seiner Zombie-Saga sicherlich enttäuschend, als eigenständiger Film, der auch von einem Regie-Debutanten inszeniert worden sein könnte, weist "Survival" durchaus Unterhaltungspotential auf.

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