Review

Um George A. Romero, der Großvater aller modernen Horror-/Zombie-Filme, wurde es 1993 nach der eher mittelmäßigen Stephen King Verfilmung "Stark"  ziemlich ruhig. Bekannt war Romero auch dafür, dass er viel Zynismus oder sozialkritische Hintergründe in seine Werke miteinspeiste.
Umso verwunderlicher war das "Comeback" des Altmeisters sieben Jahre später im Jahr 2000, in dem er die Slasher-Gurke "Bruiser"  inszenierte. Das soll ein Romero sein? Nach einer langen "Kreativ-Pause"?!?

Okay, "Bruiser" war kein Total-Ausfall, aber über die typische B-Nischenware im Videothekenregal kam dieser Film  nicht hinaus.
Von da an war für mich Romero eigentlich Geschichte, ich redete mir ein, dass das Drehbuch mit Romero´s Testament verwechselt wurde.
Wenn der Name "Romero" noch in meinem Leben fiel, suhlte ich mich eher in seinen alten Meisterwerken rum.

Und trotzdem hat dieser "Teufelskerl" es fertig gebracht, innerhalb von vier Jahren eine neue "XXX of the Dead"-Trilogie der Welt zum Fraß vorzuwerfen, ohne dass ich wirklich drauf aufmerksam wurde. Aber auch ohne die beiden Vorgänger der New-Gen gesehen zu haben, behaupte ich, dass sich Romero zumindest mit "Survival of the Dead" sein eigenes Grab geschaufelt hat.

Ich rotze mal grobkörnig die Story dahin: Die Menschheit ist mal wieder ausgerottet, warum weiß kein Schwein, weil es nicht erklärt wird - ist aber auch total Latte - da es scheinbar bei den beiden Redneck-Familien O´Flynn und Muldoon, die einsam und alleine auf einer Insel lebend, größere Probleme gibt: Die O´Flynnis plätten ladylike alle Zombies, die ihnen über den Weg laufen, doch die Muldoons sind da etwas sensibler, gerade wenn es um infizierte Familienangehörige geht. Die glauben doch tatsächlich, dass es irgendwann mal ein Allheilmittel gegen ein Zombieleben geben könnte.
Zufälligerweise ist auch noch eine kleine Söldner-Einheit auf der Insel gelandet, die bei der Inzest-Party auch noch etwas zu sagen hat.

Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll, normalerweise erwarte ich storytechnisch nicht viel, wenn ich mir einen Zombie-Film anschaue, aber wenn ich so einen großen Haufen braune Scheiße aufgetischt bekomme, die auch nach dem Anschauen zwei Tage später keinen Sinn ergibt, kommt mir die Kotze hoch. Ich hab selten so einen Plot durchwürgen müssen, für ein paar Splatter-Effekte zu ertragen.

Man könnte es evtl. noch als Horror-Satire durchgehen lassen, da hier mehr gelacht werden kann (wenn man beispielsweise die "Cindy aus Marzahn" geil findet), als man mitfiebern muss, geschweige denn schweißtreibende Passagen miterleben kann. Der Ansatz ist nicht verkehrt, aber es funktioniert einfach nicht. Zum einen wird diese Dummbeutel-Story "vertieft" und man fragt sich echt jede Minute nach dem "Warum"? Und zum anderen spielen (mal abgesehen von der ganz soliden Leistung vom Cast ) nur charakterliche Arschgeigen mit. Hier geht es nicht um Mensch vs. Zombie, nööö, hier scheint es wichtiger zu sein, dass sich Menschen über den Haufen schießen,  unlogisch und total unnötig das Ganze (es gibt hier echt keinen, den man ansatzweise sympathisch finden kann). Tatsächlich werden dann doch mehr Zombies geplättet als Lebende, wow, und wenn es mal wirklich  noch einige gute Ansätze zu geben scheint, wird das durch Dummheit der Protagonisten wieder gleich verwurstelt. Die Zombies latschen wieder in Zeitlupe durch die Gegend, stellen zu keiner Zeit eine Bedrohung dar, und dennoch gelingt es ihnen, die Dummbeutel zu beißen, da man ja mal zum Finale kommen muss.

Viele Menschen probieren Drogen in der Jugend aus, bei Romero hab ich das Gefühl, dass er nen Dealer erst im 21. Jahrhundert kennengelernt hat und alles nachholen muss und seine LSD-Trips als Drehbuch verwendet.

Leute, die über "Traumschiff Surprise" lachen können oder Splatter-Freaks, die noch heiße Luft beim Palme wedeln nölen, für die ist der Film ganz gut zu genießen.

Naja, immerhin hat man  mit netten und derben CGI-Effekten nicht gespart, und drauf geschissen, ob die FSK das Ganze durchwinkt.


2/10

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