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George A. Romero, der Altmeister des modernen Zombiefilms, knüpft erneut an seine Wurzeln an und versucht die übliche Portion Sozialkritik ebenso unterzubringen, wie ein ordentliches Maß an Splattereffekten.
Beide Aspekte spult er so routiniert und ideenlos ab, dass dem Stoff beinahe vorzeitig die Puste ausgeht.

Wodurch die weltweite Epidemie dieses Mal zustande gekommen ist, wird weitgehend im Unklaren gelassen, - da sollte man sich im Zweifel Romeros Vorgänger vergegenwärtigen, wobei dieser Fakt für den Kern der Handlung ohne Belang ist.
Die Story ist zunächst in zwei Handlungsebenen aufgesplittet, die nach einiger Zeit miteinander verwoben werden: Zum einen die einsam umher streunende Söldner-Truppe unter der Leitung von Sarge Crocket, zum anderen steht die Familienfehde zwischen O´Flynn und Muldoon auf einer abgelegenen Insel im Vordergrund, auf die der wesentliche Teil der Handlung verlagert wird.

Wie bei diversen Pendants steht weniger der Kampf gegen die Untoten im Fokus, sondern die Engstirnigkeit des Menschen, welche zu blutigen Auseinandersetzungen führt.
Demnach kristallisieren sich auch eher Nebenfiguren als Sympathieträger heraus, wie eine toughe Soldatin mit losem Mundwerk oder die Tochter eines Familienstreithahns.
Indes beschmutzen die vermeintlich starken Männer ihre ohnehin kaum weißen Westen mit unüberlegten, oftmals cholerischen Handlungen, indem sie beispielsweise Wegelagerer eliminieren oder moralische Standpunkte zweckentfremdet untergraben.
Die zweifelhaften Prinzipien seiner Protagonisten kostete Romero schon immer gerne aus, um sie dem Zuschauer, besonders gerne zum Schluss, mit einer bitteren Quittung unter die Nase zu reiben.

Nur entfaltet die Geschichte bereits früh einen recht altbackenen Charakter, durchzogen von einer Mischung aus Western und Redneck-Thematik, welche latent von steifen Dialogen begleitet wird.
Auch wenn das Erzähltempo brauchbar ist, fielen Romero scheinbar keine dramaturgischen Kniffe ein, um das Interesse dauerhaft aufrechtzuerhalten.

Humoristische Einschübe wie ein Angler, der einen Zombie am Haken hat oder der Schuss mit einer Leuchtpistole, wirken wie dahingeklatschte Einfälle ohne sichtlichen Kontext.
Schockmomente sind absolute Mangelware, Action mit gesteigertem Tempo sucht man vergebens, lediglich beim Goregehalt lässt sich Romero nicht lumpen:
Zahlreiche Kopfschüsse in allen Variationen und Kalibern, das eine oder andere Anknabbern ist enthalten, Zubeißen mit Hautfetzen im Mund ebenso und trotz einiger CGI kann sich das Gesamtprodukt in Bezug auf die FX und die Maske sehen lassen.

Jedoch gelingt es Romero zu keiner Zeit, aus einigen brauchbaren Ansätzen spannende Szene zu entwickeln. Lauernde Zombies im Wasser, ein Duell zweier bewaffneter Lager, eine Zombiefrau auf einem Pferd, - das ist in der Quintessenz nicht gänzlich langweilig oder ohne Atmosphäre, jedoch zu routiniert und ohne Pep umgesetzt, so dass letztlich der Eindruck entsteht, Romero trauere den eigenen, seinerzeit originellen Ideen nach und kopiere sie lediglich, weil ihm mittlerweile nichts neues mehr einfällt.

Das ist sehbar, für Freunde des Genres auch nicht ohne Reiz, aber im Sumpf der B-Movies um die wandelnden Untoten auch nicht markant genug, um auch nur ansatzweise als Empfehlung durchzugehen.
4,5 von 10

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