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Mittlerweile haut George Romero die Zombiefilme immer flotter raus, mittlerweile im Abstand von zwei Jahren, 2009 nun „Survival of the Dead“.
Es gibt sogar ein Wiedersehen mit einem Bekannten aus „Diary of the Dead“: Sarge ’Nicotine’ Crocket (Alan Van Sprang), der in einer kurzen Szene die Camcorder-Kiddies mit seinen Mannen ausraubte. Der ist nun also der Held und ein ganz zynischer Antiheld, der Knete hortet und dessen Untergebene eher Söldner als Soldaten sind. Er ist übrigens nicht der einzige Kapitalist mit Knarre in dem Film, doch dass alles Geld der Welt nach der Apokalypse nicht das Papier wert ist, auf dem es gedruckt ist, wird im Film kein einziges Mal angesprochen, obwohl es den Machern an sich klar sein müsste, wenn schon nicht den Figuren.
Auf einer einsamen Insel haben sich kurz nach Ausbruch der Zombieseuche zwei Clans verfeindet, die O’Flynns und die Muldoons. Die einen wollen die Zombies fachgerecht wegpusten, die anderen erkennen darin immer noch die lieben Menschen, die sie mal waren, und wollen sie domestizieren. Hardliner-Patriarch Patrick O’Flynn (Kenneth Welsh) wird von der Insel geschickt, mit einigen Getreuen, denn für beide Parteien ist kein Platz. Soweit also die Weiterentwicklung der Zombies, nach den lernenden Zombies aus „Day of the Dead“ und „Land of the Dead“ nun also der Versuch der Haus- und Hofhaltung von Untoten.

Den Soldaten kommt eine Videobotschaft Patricks zu, der von dem vermeintlich sicheren Domizil erzählt, woraufhin sie sich dorthin aufmachen. Gemeinsam mit Patrick, der sie zuerst ausrauben will, landen sie auf der Insel, wo sie mit ihrer Zombiekillerattitüde nicht auf viel Gegenliebe stoßen…
Humor konnte George Romero schon früher in seinen Werken unterbringen, doch derartige Passagen waren meist grimmiger Natur, hier aber will er Komödie inszenieren, doch genau das kann er nicht. Die Gags sind auf Schenkelklopferniveau, gerade die Szene, in der ein dicker Asiate nach Zombies angelt, sich dabei aber verheddert und ins Untoten-verseuchte Wasser stürzt, ist grober, unlustiger 08/15-Klamauk, aber die meisten Gags sind von derartiger Holzhammernatur.
Ob Romero es auch für besonders satirisch hielt, in erster Linie unsympathische Arschgeigen (verbohrte Farmer, pseudocoole Jünglinge und skrupellose Soldaten) aufeinander loszulassen, ist auch eine der Fragen, die man ruhig an „Survival of the Dead“ stellen kann. Die Gesellschaftskritik der letzten Romerofilme wurde ja absolut mit dem Holzhammer auf den Zuschauer eingezimmert, hier weiß man dagegen gar nicht so recht, ob Romero noch irgendwas kritisieren will. Die Idee, der Reihe neue Impulse zu geben, ist durchaus ehrbar, doch wohin das Ganze gehen soll, das schien wohl nicht mal Romero selbst klar zu sein – und paradoxerweise sind die Plottwists und Pointen des Geschehens dermaßen vorhersehbar, dass man aufstöhnt, wenn die Charaktere mal wieder etwas erwartet Dummes tun.

Die CGI-Bluteffekte sind auch alles andere als state of the art, derartige Qualität mag man in TV-Serien wie „Supernatural“ noch akzeptieren, hier grenzt es an Arbeitsverweigerung. Besonders gruselig sind die Zombies in diesem Film ebenfalls nicht, schließlich können die Charaktere ihnen meist spielend davonlaufen und sterben meist eher durch eigene Blödheit bzw. die ihrer Kameraden. Immerhin: Zwischendurch kann Romero dann doch einige gelungene Passagen aus dem Hut zaubern, meist beim actionreichen Zombieabknallen, was zwar nicht allzu spannend ist, dafür aber genug krude Action und Ballerspaß bietet. Nett auch die Westernanspielungen, doch was nützen solche kleinen Finessen, wenn „Survival of the Dead“ als Horrorfilm als er gedacht ist nicht funktioniert?
Wie schon der direkte Vorgänger kommt auch „Survival of the Dead“ ohne große Namen aus, doch solide zusammengecastet ist der Film schon. Darstellerische Highlights sind nicht dabei, ordentlich sind die Performances aber durchweg, mit kleineren Ausreißern nach unten (z.B. Devon Bostick als nerviger Junge mit großer Klappe und Klugscheißerattitüde).

Mit seinem neuesten Zombiefilm hat sich Romero wirklich keinen Gefallen getan, denn Komödie kann er einfach nicht, vernachlässigt dafür aber den Horrorpart, wodurch „Survival of the Dead“ zum wenig unterhaltsamen, wenig spannenden Untotenfilm mit kaum brauchbaren Momenten wird. 3,5 Punkte meinerseits für den Versuch, die Reihe weiterzuentwickeln, und ein paar stimmige Stellen.

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