Etwas mehr als vierzig Jahren nach Night of the Living Dead präsentiert uns George A. Romero also seinen neusten Zombie-Streich. Ich ging nicht mit besonders hohen Erwartungen an diesen Film und wurde dennoch enttäuscht.
Die recht simple Story um den Zwist zweier irischstämmiger Clan-Führer und deren unterschiedliche Weltanschauung im romantischen Western-Ambiente ist auf dem Papier schnell erzählt, in bewegten Bildern zieht sich das Ganze endlos und ohne einen Anflug von Spannung in die Länge. Schnell wird klar, dass Menschen nicht unbedingt Zombies brauchen damit die Menschheit ausgerottet wird.
Abgesehen davon ziert das Skript mehr Löcher als ein durchsiebter Zombie-Schädel, die Darstellerriege bleibt alles in allem blass und wirkt austauschbar. Sogar noch blasser als die eigentlich schon blassen Zombies, so eine Leistung muss man erstmal hinbekommen. Relativ zu Beginn des Films wird die lose Verbindung zu einem anderen Film der Reihe geknüpft, dies spielt aber im weiteren Verlauf absolut keine Rolle mehr. Ein lauer Insidergag, mehr aber auch nicht. Gags gibt es verdammt viele in dem Film, man kann ihn aber dennoch nicht als schwarze Horror-Komödie ansehen. Dazu fehlt das Wesentliche, nämlich der Horror! Wenn man natürlich Horror mit Kopfschüssen nebst mittelprächtigem CGI-Gore gleichsetzt, dann wird man sicherlich nicht enttäuscht, mir war dies zu wenig. Auch die bedrohliche Stimmung glänzte mit Abwesenheit. Keine Ahnung, welcher Zombie Romero da geritten hat.
Kaffeesatzleser werden den minimalen Ansatz der Gesellschaftskritik aufgreifen und ihn zu einer großen Blase aufblähen. Auch das ist nichts Neues. Im Endeffekt fehlt dem Film alles, was die Reihe bisher – abgesehen von Diary of the Dead – ausgemacht hat. Und das ist das Enttäuschende an Survival of the Dead.
Bisher war ich der Meinung, das Diary of the Dead der Tiefpunkt des Schaffens von George A. Romero ist. Leider muss ich meine Meinung revidieren, denn Survival of the Dead gesellt sich direkt neben seinen letzten Rohrkrepierer. Sorry George, das war wohl nix, manchmal denke ich, du solltest die Hornbrille mal so langsam an den Nagel hängen.