Sie sind es sich schuldig...und Ihrer Familie...15.12.2010
Und man würde es selbst auch genau so tun wie all die anderen hier in dieser Zukunftsvision, die leider den VW Golf zu sehr in den Mittelpunkt stellt. Nehmen wir doch einmal an, man wäre sehr krank, sterbenskrank...und könnte mit einem unglaublich teuren künstlichen Organ weiterleben...selbst wenn man sich an den Monatsraten abarbeitet...man würde es kaufen & einbauen lassen. Klar, das Leben endet für gewöhnlich irgendwann, aber wenn es einen vor der Zeit erwischen sollte, dann würde man etwas dagegen tun. Dumm nur, wenn man dann die Raten nicht mehr zahlen kann, denn nach der dritten Mahnung kommt der Gerichtsvollzieher - hier in Form von sogenannten Repo Men, die das überschuldete Organ einfach wieder ausbauen, ohne dabei rücksichtsvoll vorzugehen. Der Schuldner überlebt das nicht, ganz so wie bei der Organspende in dem Monty-Python-Sketch im Sinn des Lebens. Remy ist nun einer der Repo Men, und mit seinem Kumpel aus der Jugendzeit, Jake, sogar ganz weit vorne in der internen Rangliste der alles bestimmenden Firma der Zukunft.
Soweit, so gut. Als nun aufgrund eines Unfalls Remy ein künstliches Herz eingepflanzt bekommt, nebenher noch seine Ehe zerbricht und er zudem noch Skrupel im Beruf hat, ist ganz klar, was in der letzten Filmstunde folgt. Denn Remy kann seine Raten nicht zahlen, scheitert auch als Organverkäufer, und so muß er sich schließlich seiner ehemaligen Kollegen, insbesondere Jakes, erwehren. Dabei helfen ihm seine Kampfkenntnisse sowie eine spanische Sängerin, die ein wandelndes Organersatzteillager ist und natürlich gute Verbindungen zum Untergrund hat. Schlußendlich ist die Welt dann wieder eine bessere, oder vielleicht auch nicht, denn es gibt neben den Kunstorganen auch noch virtuelle Welten für den irritierten und müden Geist...
Großartig und absolut sehenswert ist...nicht dieser Film, sondern sind die Werbespots in den Extras der DVD-Version. Toll, da erinnert man sich sogleich an Starship Troopers. Der Film hier, nun, er ist ganz in Ordnung. Sogar gut. Aber er hat ein deutliches Problem, und das sind seine Frauen und die damit verbundenen Nebenhandlungen. Remys Ehekrise samt den Szenen mit dem kleinen Sohn hätte man sich ebenso sparen können wie die Zufallsliebschaft samt Drogensucht und kaltem Entzug. Diese Sequenzen bremsen den Film immer wieder im falschen Moment aus, denn an sich hätte das hier eine wirklich gute Sache werden können. Die Actionszenen sind ordentlich, die Schauspieler ebenfalls, und auch die Grundidee des Films kann überzeugen. Dazu noch ein wenig Shell Beach...und zack, er wäre fertig, der Knaller. Aber so ist es nicht, und daher kann man diesen Film zwar empfehlen, aber nur bedingt, denn er ist kein Actionfilm, keine kritische Science Fiction und auch kein Familiendrama - trotz Jude Law...und zuviel Mischmasch hat schon immer die Note verdorben...7/10.