Review

"Life ain't nothin' but Bitches and Money"
(N.W.A. - "Gangsta Gangsta")

Story :
Die Junkies Lobo, Marla und Clint leben zusammen in einem Haus des mindestens genauso heruntergekommen ist wie sie selbst in dem Kleinstadt-Vorort "Moseley".
Neben dem Konsum von Koks und Grass ist wildes rumvögeln ihre andere Lebensaufgabe, der sich auch den Tag über Aufopferungsvoll widmen.
Catherine und Rebecca sind beide Schülerinnen der katholischen St. Mary's Schule und machen einen Zwischenstop in Moseley.
Mit ihren Bibeln wandern sie von Tür zu Tür um diese gegeb eine kleine Spende für ihre Schule zu verkaufen, was bei den verschrobenen Einwohnern nicht grade auf Gegenliebe stößt.
Doch leider klopfen sie im falschen Moment an die falsche Tür, und zwar an die der Junkie-WG von Dealer und Zuhälter Lobo.
Als sie durch das Fenster einen Blick in das Haus werfen, werden sie Zeuge wie Lobo grade die Nutte Karla abknallt.
Karle hatte ihm zuvor Kokain geklaut und Lobo ist ihr auf die Schliche gekommen, was bestraft werden muss.
Damit die zwei Mädchen nicht direkt zur nächstbesten Polizeiwache laufen um den Mord zu melden, werden sie von den Junkies kurzerhand als Geiseln genommen.
Währen Lobo und der stotternde Clint sich auf den Weg machen um sich der Leiche von Karla zu entledigen, treibt Marla ihre perfiden Spielchen mit den beiden Klosterschülerinnen.
Nach sexueller Belästigung und Demütigung nötigt Marla sie russisches Roulette zu spielen.
Die Verliererin des Spiels heißt Rebecca und nun gilt es auch ihre Leiche loszuwerden.
In einem angrenzendem Waldstück soll Clint Rebeccas Körper vergraben während Lobo Catherine in einem brutalen Vergewaltigungsakt die Jungfräulichkeit nimmt.
Als "Belohnung" gestattet der Anführer auch Clint sich nochmal an Catherine sexuell zu vergehen um sie abschließend zu töten.
Als das Mädchen eine Klippe runterfällt, eine klaffende Kopfwunde davonträgt und bewusstlos ist hält Clint sie für tot.
Doch dem ist nicht so, ein Autofahrer findet sie schwer verletzt und bringt sie ins städtische Hospital.
Kaum wieder bei Bewusstsein greift Cathy sich ein Krankenschwester Outfit und hat nur noch eins vor Augen : RACHE!

Bewertung :


Seitdem Rodriguez und Tarantino mit ihrem Double Feature PLANET TERROR und DEATH PROOF dem Grindhouse Kino zu einem Relaunch verholfen haben, erreichen in regelmässigen Abständen neue Beiträge den Fan.
Neben dem beeindruckenden HOBO WITH A SHOTGUN und FATHER'S DAY, kann auch RUN! BITCH RUN! überzeugen und Fans von Indie-Flicks sollten hier definitiv mal einen Blick riskieren.
Regisseur Joseph Guzman (NUDE NUNS WITH BIG GUNS) wurde für sein Regiedebüt RUN! BITCH RUN! sichtlich von den "Rape & Revenge" Filmen der 70ger inspiriert - allen voran natürlich LAST HOUSE ON THE LEFT und I SPIT ON YOUR GRAVE.
Orientiert an diese Klassiker des Genres ist es Guzman auch durchaus gelungen eine tolle Homage zu schaffen und die Fans sleaziger Exploiter dürften nicht enttäuscht werden.
Qualitativ kann sich Guzman's Debüt zwar nicht mit den intensiven Meilensteine die als Inspirationsquelle Pate standen messen, doch es wäre auch nicht wirklich fair dies zu tun.
Was aber beeindruckt ist die Tatsache das RUN! BITCH RUN! nicht viel Wert auf "Political Correctness" legt und dem Zuschauer ein gewaltgeschwängerter Schmuddler präsentiert wird bei keine Kompromisse gemacht werden.
Guzman geht bei RUN! BITCH RUN! stilsicher seinen eigenen Weg, den er auch bei seiner zweiten Regiearbeit NUDE NUNS WITH BIG GUNS weiterführt.
Thematisch mag dies alles recht provokant sein und in den Vergewaltigungsszenen wird dem Zuschauer einiges zugemutet - in der letztendlichen Inszenierung hält sich das gezeigte aber doch etwas zurück.
Dies heißt aber nicht, das man das Gezeigte auf die leichte Schulter nehmen sollte und in Sachen Sex, nackter Haut und auch Gewalt gehts es deftig zur Sache.
Die Vergewaltigung im Wald hat es wirklich in sich, ist aber auch toll in Szene gesetz und Fans von LAST HOUSE ON THE LEFT kommen voll auf ihre Kosten.
Durch den dreckigen, schmierigen Look kann RUN! BITCH RUN! beim Fan definitiv zusätzlich Sympathiepunkte einheimsen, da dieser das Flair der 70ger perfekt in die heutige Zeit transportiert.
Wenn es nach meinem Gusto ginge, hätte dieser Look zwar noch etwas grobkörniger mit eventuellen Bildrissen und Kratzern ausfallen können, dabei wäre man aber eventuell in Gefahr gelaufen dieses Stilmittel zu überreizen.
Bei der Story müssen verständlicherweise einige Abstriche gemacht werden, da diese sehr vorhersehbar ist und nach den gängigen Mustern der "Rape & Revenge" Filme gestrickt ist.
Im Mittelteil hat RUN! BITCH RUN! auch mit kleinen Längen zu kämpfen, die sich zum Glück aber nicht zu negativ und gravierend auf den Film auswirken.
Bei den Protagonisten handelt es sich wohl fast durchweg um Laiendarsteller, die alle keine klassische Schauspielausbildung hatten.
Dies endet aber zum Glück nie in unispirierten und substanzlosen Performances und die Mimen hauchen ihren Charakteren Leben ein.
Cheryl Lyone (VAMPIRE DIARIES), die hier vom bibeltreuen Schulmädchen zum erbarmungslosem Racheengel mutiert spielt wirklich tadellos und bringt das nötige Feingefühl für ihren Charakter und dessen Entwicklung mit.
Playmate Christina DeRosa (EVIL BONG 3-D, STUPID TEENAGERS MUST DIE) spielt glaubwürdig und grade in den Szenen in denen sie erniedrigt wird wirkt sie sehr authentisch.
Auch das Dreiergespann der Aggressoren und Schänder spielt einwandfrei und der skrupellose Trupp erinnert den Zuschauer zwangsläufig an Krug und Company aus LAST HOUSE ON THE LEFT.
In einer Gastrolle ist hier übrigens Daeg Faerch zu sehen, den man in ROB ZOMBIE'S HALLOWEEN als 10jährigen Michael Myers bewundern konnte.
Bei der Charakterzeichnung im allgemeinen fällt auf das - bis auf die Klosterschülerinnen - durch die Bank weg alle Charaktere kaputt, durchgeknallt, abartig und böse sind.
In ganz "Moseley" scheint es nur Junkies, Zuhälter, Nutten, Vergewaltiger, Gewaltverbrecher und sogar Nekrophile zu geben!
Bei diesen abgewrackten Einwohnern kommt es dann auch mal öfters zu erzwungenem Lesbensex, Masturbation mit einer sanitären Saugglocke und anderen grenzwertigen Situationen.
Einen perfekten Kontrast zum Visuellen bildet bei RUN! BITCH RUN! auch die musikalische Untermalung, die das 70ties Flair bestens untermalt.
Die im Film verwendete Musik erinnert stark an die Blaxploitation Soundtracks der 70ger, den LAST HOUSE ON THE LEFT Score und streckenweise hört es sich sogar an als würden Fabio Frizzi und Claudio Simonetti mit einer Funk Band fusionieren.
Die Gewaltdarstellungen bei RUN! BITCH RUN! können durchaus überzeugen, auch wenn man sich hierbei ein wenig zurückgehalten hat und diese teilweise etwas gekünzelt aussehen.
Im Finale gibt es eine Szene zu bewundern, die aber wirklich drastisch ausgefallen ist und wortwörtlich "für den Arsch" ist .;)


Fans von "Rape & Revenge" Filmen und guten alten Exploitation-Flicks wie DIE FRAU MIT DER 45ER MAGNUM, THRILLER - EIN UNBARMHERZIGER FILM, LAST HOUSE ON THE LEFT, I SPIT ON YOUR GRAVE, SAVAGE STREETS - STRAßE DER GEWALT, DAUGHTER OF DARKNESS oder DUELL BIS ZUM VERRECKEN kommen auch hier auf ihre Kosten.
Man kann es nur begrüßen und gutheißen das es immer wieder Regisseure gibt, die sich nicht um Konventionen und guten Geschmack scheren und einfach ihr DIng durchziehen!

8 von 10 Rosenkränzen

Details